Die Schalker waren tief enttäuscht angesichts der späten 1:2-Niederlage gegen Werder Bremen, ärgern mussten sie sich aber vor allem über ihre schlechte Leistung im ersten Durchgang. Die Darbietung war "nicht gut", lautete Domenico Tedescos Bewertung. "Wir haben in der Pause ein paar Dinge korrigiert, bis zur 75. Minute haben wir dann genau so gespielt, wie wir uns das vorgestellt haben - mit Überzahlsituationen auf den Flügeln und Torgefährlichkeit."
Auch wenn er es nicht ausdrücklich betonte: Mit der "Korrektur" zur Pause meinte der Coach nicht zuletzt die Auswechslung von Nabil Bentaleb. Der Algerier stand nach seiner Schambeinentzündung erstmals seit dem 1:1 Ende Oktober gegen den VfL Wolfsburg wieder in der Startelf – und enttäuschte.
Die taktisch disziplinierten Bremer machten es den Schalkern speziell im Mittelfeldzentrum schwer, zur Entfaltung zu kommen. Maximilian Eggestein, Jerome Gondorf und auch Max Kruse, der sich immer wieder unterstützend zurückfallen ließ, schränkten den Radius von Bentaleb und Max Meyer erheblich ein. Von einem Profi mit Bentalebs Fähigkeiten darf man aber auch in solchen Situationen mehr Kreativität erwarten.
Tedesco nimmt Bentaleb in Schutz: "War lange nicht dabei"
Von den "200 Prozent", bei denen sich der 23-Jährige bereits in der Winterpause beim Blick auf seine Leistungsfähigkeit selbst wähnte, war überhaupt nichts zu sehen. "Er war lange nicht dabei", entschuldigte Tedesco, der vor dem Spiel betont hatte, Bentaleb habe in der Trainingswoche "Ausrufezeichen gesetzt". Im Spiel hinterließ Bentaleb derweil in erster Linie eines: Fragezeichen.
Es wäre keine Überraschung, wenn Bentaleb am Mittwoch im Pokalspiel gegen den VfL Wolfsburg (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker.de) zurück auf die Ersatzbank müsste. Leon Goretzka, der Bentaleb gegen Bremen zur Halbzeit ersetzte, steht nach seinen Hüftproblemen für einen Startelf-Einsatz wohl wieder zur Verfügung. Auch Marko Pjaca, der gegen Werder nach seiner Einwechslung (70.) den Innenpfosten traf (84.), ist eine Option fürs Zentrum.