3. Liga

SVWW "gelaufen wie Verrückte"

Frust und Freude nach Verfolgerduell

SVWW "gelaufen wie Verrückte"

Erzielte in Unterzahl den Ausgleich für Wehen Wiesbaden: Stephan Andrist.

Erzielte in Unterzahl den Ausgleich für Wehen Wiesbaden: Stephan Andrist. imago

Entsprechend fand Fabian Schleusener, der den KSC in der 6. Minute mit 1:0 in Front geschossen hatte, deutliche Worte: "Wir sind natürlich gefrustet. Wir führen hier 1:0, haben dann eine ganze Halbzeit in Überzahl, schaffen es in der ersten Halbzeit schon nicht, noch eins nachzulegen und in der zweiten Halbzeit haben wir dann mehr oder weniger aufgehört, richtig Fußball zu spielen." Das sorgte dafür, dass sich Wiesbaden in Durchgang zwei in das Spiel kämpfte und nach einem Treffer von Stephan Andrist in der 80. Minute ein 1:1 holte. Zwar sprach Schleusener angesichts des unnötigen Gegentreffers von zwei verlorenen Punkten, stellte aber auch klar, dass man bei einer Serie von elf ungeschlagenen Partien das Positive nicht außer Acht lassen dürfe.

Schiedsrichterentscheidungen im Fokus

Karlsruhes Sportchef Oliver Kreuzer sah ein "interessantes Spiel" mit "hoher Intensität und vielen Zweikämpfen", das auch für den Unparteiischen nicht einfach gewesen sei. Und auch bei Alois Schwartz war der Schiedsrichter Thema. Während er die Rote Karte gegen Mockenhaupt als "grenzwertige Sache" sah, stand seine Meinung zu einer strittigen Szene in der 59. Minute, als Kolke Schleusener von den Beinen holte, fest: "Beim Videobeweis in der Bundesliga hätte Kolke hier glaube ich auch die Rote Karte bekommen. Aber der Schiedsrichter wollte nicht die zweite Rote Karte ziehen. Schleusener wird voll umgehauen und könnte den Ball ins leere Tor schieben."

Während beim KSC die kritischen Stimmen dominierten, überwog bei den Hausherren nach dem Punktgewinn die Zufriedenheit. "Meine Jungs sind gelaufen wie Verrückte, haben durchgezogen und ich glaube, dass wir uns diesen Punkt verdient haben - mit dem Quäntchen Glück auf unserer Seite, dass wir das 2:0 nicht bekommen", zeigte sich Rüdiger Rehm in der Pressekonferenz nach der Partie besonders von der Einstellung seiner Mannschaft beeindruckt.

Mental mit fünf bis zehn Prozent mehr

Schließlich hatte die Mannschaft in dieser Saison bereits dreimal trotz Überzahl nicht gewonnen und sich nun in Unterzahl bestens präsentiert. "Wenn eine Mannschaft weiß, was passiert, - in Überzahl oder auch in Unterzahl - dann wir. Wir haben schon in drei Spielen in so einer Konstellation, in Überzahl Gegentore gekriegt", fasste Rehm zusammen. Unterdessen versuchte sich Alf Mintzel darin, den Punktgewinn trotz Unterzahl zu erklären: "Es ist schon so, so lange die Mannschaft in Unterzahl noch die Chance hat, das Spiel zu gewinnen, packt jeder vielleicht mental noch einmal fünf bis zehn Prozent drauf."

Spannend bleibt es nach der Punkteteilung im Kampf um Rang drei allemal: Karlsruhe hat mit sechs Punkten Rückstand noch alle Möglichkeiten, in den kommenden Wochen den SVWW unter Druck zu setzen.

kon