Bundesliga

Bernd Hollerbach: Erst Taten, dann Worte - Der neue HSV-Coach verzichtet auf die üblichen Floskeln

Der neue HSV-Coach verzichtet auf die üblichen Floskeln

Hollerbach: Erst Taten, dann Worte

Geht die Aufgabe Klassenerhalt mit dem HSV ruhig und authentisch an: Bernd Hollerbach.

Geht die Aufgabe Klassenerhalt mit dem HSV ruhig und authentisch an: Bernd Hollerbach. imago

Bernd Hollerbach gab sich am Montag bei seiner Vorstellung absolut authentisch: Hollerbach kam als Arbeiter im Trainingsanzug und lehnte sich nicht zu weit aus dem Fenster als er sagte: "Ich bin HSVer." Von 1996 bis 2004 war er Profi beim Dino, jetzt hat er keinen geringeren Auftrag als diesen zu retten.

Als HSVer hat er den Klub in der Vergangenheit beobachtet - und mitgelitten. Wird nun alles gut? Der 48-jährige Franke wagte beim Ausblick einen Blick in den Rückspiegel, erzählte kurz von seiner Zeit in Würzburg, vom wundersamen Aufstieg aus der Regionalliga in die 2. Liga - vor allem aber von einem: "Der Zusammenhalt war außergewöhnlich, jeder hat mit angepackt. Wenn uns das hier auch gelingt, werden wir erfolgreich sein."

Trainersteckbrief Hollerbach
Hollerbach

Hollerbach Bernd

Trainersteckbrief Gisdol
Gisdol

Gisdol Markus

Hamburger SV - Vereinsdaten
Hamburger SV

Gründungsdatum

29.09.1887

Vereinsfarben

Blau-Weiß-Schwarz

mehr Infos
Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Bayern München Bayern München
47
2
Bayer 04 Leverkusen Bayer 04 Leverkusen
31
3
FC Schalke 04 FC Schalke 04
31

Erfolgreich sein bedeutet in dieser Spielzeit einzig und allein die Klasse zu erhalten. Dafür kommt alles auf den Prüfstand - auch die Torhüterposition. Erst zum Rückrundenstart hatte Ex-Coach Markus Gisdol die alte Nummer eins Christian Mathenia durch Julian Pollersbeck ersetzt - der neue Chef sagt: "Alles ist offen, alles geht von vorn los. Ich werde mir überall einen Überblick verschaffen, auch im Tor, dann werde ich am Wochenende entscheiden."

Neu in Hamburg: ein vollgepackter Dienstag

Auch Veränderungen in den Abläufen wird es geben. So wird der Dienstag, auch unter Gisdol schon jener Termin mit zwei Einheiten, zum Ganztags-Projekt. Hollerbach: "Wir werden uns um 8.30 Uhr zum Frühstück treffen, dann trainieren, Mittagessen, uns ausruhen und nochmal trainieren. Ich finde es gut, dass wir einen Tag komplett zusammen sind, uns gut ernähren, gut regenerieren." Auf einen Schleifer wie Felix Magath indes muss sich Hamburgs Kader laut Hollerbachs Aussage nicht zwangsläufig einstellen. "Ich bin ein Trainertyp, der darauf reagiert, was die Mannschaft mir anbietet." Soll heißen: Den Umgang bestimmen die Spieler durch ihren Auftritt selbst.

Bernd Hollerbach (rechts)

Eine der ersten Ansprachen ans Team: HSV-Coach Bernd Hollerbach richtet das Wort an Mergim Mavraj & Co. imago

Unterstützt wird Hollerbach bei seiner Mission von einem eher unbekannten Co-Trainerduo: Steffen Rau (47), lange Verbandssportlehrer in Sachsen-Anhalt und zuletzt Coach von Werder Bremens Frauenmannschaft, kommt als Vertrauter des Franken; Matthias Kreutzer (35) ist ein Eigengewächs aus dem HSV-Nachwuchs. Der frühere Verteidiger versprüht Zuversicht ohne große Worte zu wählen, seine Botschaften sind Selbstverständlichkeiten, die zuletzt gefehlt hatten: "Wir müssen kompakter stehen und es dem Gegner nicht so einfach machen, gegen uns Tore zu schießen." Und: "Wir müssen als Einheit auftreten." Daran, dass er die angesprochenen Dinge vorleben wird, gibt es wenig Zweifel.

Sebastian Wolff