Am Donnerstag berichtete der kicker exklusiv vom Gladbacher Werben um Andreas Poulsen. Dem FC Midtjylland, Heimatklub des 18-jährigen Linksverteidigers, liegt ein Angebot der Borussia vor. Schon im Winter soll Poulsen, der beim dänischen Erstligisten bis zum 31. Dezember 2019 unter Vertrag steht, zu den Fohlen wechseln.
Versprechen für die Zukunft
Die Jagd auf den Juniorennationalspieler zeigt zweierlei: In Gladbach rückt man keinen Zentimeter von der Philosophie ab, auf Perspektivspieler setzen und diesen das Vertrauen schenken zu wollen, obwohl Mannschaft und Klub mit einer stetig steigenden Erwartungshaltung konfrontiert werden. Andererseits lässt sich das Buhlen um Poulsen als klares Signal verstehen, dass man auf der Linksverteidigerposition die Weichen für die Zukunft stellen will.
"Links hinten", das ist in Gladbach seit Jahren gleichzusetzen mit dem Namen Oscar Wendt. Auch in der Hinrunde war er mit 20 Startelfeinsätzen in den 20 Pflichtspielen wieder der Dauerbrenner. Doch der Schwede ist mit 32 in einem reiferen Fußballer-Alter angekommen und hat bei einem bis Sommer 2019 datierten Arbeitsverhältnis - rein faktisch - nur noch eine überschaubare Zeit als Borusse vor sich. Ein logischer Wendt-Nachfolger hat sich im Kader bisher nicht herauskristallisiert.
Personalmangel auf der Linksverteidigerposition
Aktuell könnten etwa Tony Jantschke oder Nico Elvedi auf der Linksverteidigerposition aushelfen, falls der Routinier plötzlich ausfallen sollte. Als Langzeitlösung kommen beide aber genauso wenig infrage wie der momentan verletzte Fabian Johnson (Rückenprobleme), der die offensivere Rolle bevorzugt. Pechvogel Mamadou Doucouré, seit eineinhalb Jahren von Verletzungen gebeutelt, muss sowieso in kleinen Schritten denken. Für den Franzosen ist es zunächst einmal wichtig, dauerhaft gesund zu bleiben und Anschluss ans Team zu finden.
Handlungsdruck besteht für die Borussen zwar nicht. Doch der Zeitpunkt wäre günstig, mit Poulsen schon jetzt eine Lösung für die linke Seite zu präsentieren, die zukunftsfähig ist. Nun bleibt abzuwarten, ob die Fohlen ihren Plan in die Tat umsetzen können - und Midtjylland den Youngster Richtung Gladbach ziehen lässt.