Bundesliga

Videobeweis-Ärger: Schiedsrichter Dr. Felix Brych gibt nach der Partie zwischen dem 1. FSV Mainz und dem 1. FC Köln (1:0) eine Fehlentscheidung zu: "Habe keinen Kontakt gesehen", sagte er, nachdem er die TV-Bilder gesehen hatte.

Video-Assistent sieht einen Kontakt

Videobeweis-Ärger: Brych gesteht Fehlentscheidung ein

Was habe ich nur gemacht? Kölns Frederik Sörensen (li.) und Schiedsrichter Dr. Felix Brych.

Was habe ich nur gemacht? Kölns Frederik Sörensen (li.) und Schiedsrichter Dr. Felix Brych. imago

Es lief die 42. Minute, als Kölns Frederik Sörensen gegen den Mainzer Yoshinori Muto den Ball verlor. Pablo De Blasis drang in den Strafraum ein und kam zu Fall, nachdem er von Konstantin Rausch und Sörensen bedrängt worden war. "Auf dem Platz war es für mich ein klarer Elfmeter, ein Kontakt", sagte Brych nach der Partie. Nachdem die Kölner Akteure aber vehement die Entscheidung anzweifelten, bemühte er den Video-Assistenten. "Ich habe dann auch mit Köln Kontakt aufgenommen, da wurde mir ein Kontakt am Knie bestätigt", berichtete Brych, der deswegen bei seiner Entscheidung blieb. Und die war falsch: "Ich habe mir gerade die Bilder angesehen, ich kann keinen Kontakt erkennen", gab Brych unumwunden zu, nachdem er nach der Partie die Aufzeichnungen gesehen hatte.

Zwar führte Brych noch an, dass er "noch nicht alle Einstellungen gesehen" habe, doch die Fehlentscheidung gestand er ein. Weshalb allerdings Brych im Spiel die fragliche Szene nicht selbst am Bildschirm überprüft hatte, blieb unbeantwortet. Die Möglichkeit dazu hätte er gehabt.

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Ich habe mir gerade die Bilder angesehen, ich kann keinen Kontakt erkennen.

Dr. Felix Brych

Brych bestätigte zudem, dass er sich auch beim angeblich Gefoulten selbst vergewissert habe, ob er getroffen worden sei: "Er hat mir gesagt, dass ein Kontakt vorlag, das hat er mir auch nach dem Spiel nochmals bestätigt", sagte Brych zum Austausch.

Von den ganzen Diskussionen nicht beeindrucken ließ sich der Mainzer Daniel Brosinski, der den Elfmeter souverän zum Siegtor für den 1. FSV Mainz verwandelte (44.). "Ich habe damit gerechnet, dass Timo Horn in meine Lieblingsecke springt", sagte der Ex-Kölner, der zwischen 2008 und 2011 18 Bundesligaspiele im FC-Dress absolviert hatte. "Ich habe die andere gewählt. Das hat geklappt", freute er sich.

Rausch: "Da gibt es keine zwei Meinungen"

Weniger erfreut waren die Kölner. "Da gibt es keine zwei Meinungen, was soll man dazu sagen? Er springt einfach ab, das ist eine klare Schwalbe und eine Gelbe Karte. Das ist unglaublich. Das tut richtig weh und ist nicht zum ersten Mal vorgekommen", sagte Rausch bei Sky. "Die Jungs fühlen sich halt betrogen, und das ist gefühlt nicht das erste Mal", sagte auch FC-Coach Peter Stöger. Bereits beim 0:5 in Dortmund fühlten sich die Kölner benachteiligt. "Es war schwierig, in der Pause die richtigen Worte zu finden", gestand Stöger nach dem erneuten Ärger um den Videobeweis ein. Da half es auch nicht, dass selbst der Mainzer Trainer Sandro Schwarz die Fehlentscheidung als solche ansah und von einem "glücklichen Sieg für uns" sprach.

Rot gegen Donati? - "Macht was Absichtliches"

Dr. Felix Brych und Gulio Donati

Felix Brych zeigt Gulio Donati die Rote Karte. imago

Allerdings war Schwarz mit der zweiten kniffligen Situation auch nicht einverstanden, als Brych in der 71. Minute den Mainzer Giulio Donati zu Unrecht mit Rot vom Feld schickte, Kölns Leonardo Bittencourt dagegen mit einer Verwarnung davonkam. "Beide Spieler machen was, Bittencourt macht's unabsichtlich, Donati was Absichtliches. Deshalb habe ich mich entschieden, verschiedene Strafen auszusprechen", sagte Brych.

jer

Bilder zur Partie 1. FSV Mainz 05 - 1. FC Köln