Toronto FC: Das beste Team der Geschichte
Einen Monat ist es mittlerweile schon her, da sicherte sich der Toronto Football Club als erstes kanadisches Team überhaupt den Supporters' Shield, also den Titel als bestes Team der Regular Season. Drei Wochen vor Ende der Saison konnte ihnen diese Krönung nicht mehr genommen werden.
MLS Play-offs - Conference Semifinal
Und um die Dominanz zu untermauern, legte das Franchise aus Kanada noch einen drauf. Mit 69 Punkten stellte Toronto einen neuen MLS-Rekord auf, den fast 20 Jahre die Los Angeles Galaxy gehalten hatte (68 Punkte 1998).
Nicht zum ersten Mal spielt Toronto, das vor wenigen Jahren noch dem Abgrund entgegentaumelte, derart stark auf. Schon in der vergangenen Spielzeit zog das Team von Trainer Greg Vanney in das Finale um den MLS-Cup ein, verlor dort aber vor heimischem Publikum im Elfmeterschießen gegen die Seattle Sounders.
In diesem Jahr soll dieses Unglück repariert werden und der Kader ist genauso stark, wenn nicht noch besser als vor knapp einem Jahr. Top-Stürmer Jozy Altidore (15 Tore) harmonierte auch in der bisherigen Saison mit dem italienischen Wirbelwind Sebastian Giovinco (16 Tore), dessen Freistöße eine nie da gewesene Stärke in der Liga sind.
Jetzt wartet mit den New York Red Bulls, die gerade erst Bastian Schweinsteigers Chicago Fire in der K.-o.-Runde aus dem Weg räumten, eine machbare Aufgabe auf dem erneuten Weg in die Conference Finals.
New York City FC: Viel David Villa, ganz wenig Andrea Pirlo
Drei Jahre ist der New York City Football Club jetzt in der MLS dabei und hat es zum zweiten Mal in Folge in die Postseason geschafft. In einer spannenden Saison-Endphase konnte durch Rang zwei sogar der Gang in die erste K.-o.-Runde vermieden werden.
Abermals ist Superstar David Villa (22 Tore) der Dreh- und Angelpunkt in der Bronx, wo das Team von Trainer Patrick Vieira aufgrund der verpassten World Series der Yankees auch wieder in deren Stadion spielen darf.
In diesem durchaus bunten Team spielt Andrea Pirlo, der seine ruhmreiche Karriere im Winter beenden wird, im Grunde keine Rolle mehr. Der Italiener war in diesem Jahr öfter auf der Tribüne als auf dem Rasen zu finden und wird wohl auch in den Play-offs nicht mehr den Unterschied ausmachen.
Dafür hat der im letzten Jahr gedraftete Jack Harrison einen großen Entwicklungsschritt gemacht. Der englische Juniorennationalspieler ist mit zehn Treffern zweitbester Torschütze der New Yorker.
Columbus Crew: Der letzte Stolz des Ostens
Treffen wird New York auf Columbus Crew, das bereits den ersten Favoritenschreck Atlanta United mit dem deutschen Mittelfeldspieler Julian Gressel in der Wild-Card-Runde rausgekegelt hat.
Das Franchise aus Ohio, als Tabellenfünfter für die Play-offs qualifiziert, hat sich mit kleinen Schritten wieder mal an die Spitze geschlichen und lauert nach 2015 auf eine erneute Finalteilnahme um den MLS-Cup.
Columbus um Topscorer Federico Higuain (neun Tore, neun Vorlagen) ist im Übrigen das letzte Team aus der Eastern Conference, das die Meisterschaft gewinnen konnte - 2008 war das.
New York Red Bulls: Alles gut, was alt ist
Die andere Mannschaft aus New York, die eigentlich in New Jersey spielt, hat trotz des sechsten Platzes ein erstes Ausrufezeichen in den Play-offs gesetzt.
In Chicago, bei den über weite Strecken bestplatzierten Fire, demütigten die Red Bulls Bastian Schweinsteiger & Co. und haben mit Toronto nun die nächste Herkulesaufgabe vor der Brust.
Verlassen kann sich der Finalist von 2008 auf Top-Torjäger Bradley Wright-Phillips (17 Tore), der mit 32 ebenso gut aufgelegt ist wie sein gleichaltriger Mittelfeldregisseur Sascha Kljestan (zehn Vorlagen).
Hier geht's zur Vorschau der Play-offs im Westen: Portland, Seattle, Vancouver und Houston - wer wird der König des Nordens?
