"Wir sind gut in die Partie gekommen, auch wir hätten in Führung gehen können", bedauerte ein gefasster Thioune auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. Dann stellte FCM-Trainer Jens Härtel seine Defensivausrichtung um und "schloss damit die Räume für uns", führte Thioune fort. Positiv sei zwar, dass sich "die Mannschaft nicht aufgegeben hat", das bringt dem VfL aber keine Punkte im Abstiegskampf ein, der spätestens jetzt Realität ist. Konkret haperte es an der Effizienz: "Wir haben es versäumt, den Ballbesitz in Tore umzumünzen", sagt Thioune, und ohne die großen Torszenen ließ sich die an guten Tagen antreibende Bremer Brücke nicht mitreißen.
Daran, die jungen Spieler wie Startelfdebütant Klaas wieder aus der Mannschaft zu rotieren, denkt Thioune nicht. Man "brauche den gesamten Kader für eine gewisse Flexibilität, die gegen die unterschiedlichen Gegner benötigt wird", so der 43-Jährige. Natürlich wolle man es gegen Rostock besser machen und das Positive mitnehmen. Dass es gegen den vorübergehenden Spitzenreiter nach zwei frühen Gegentreffern in der 14. und 22. Minute nicht zu einem Punktgewinn reichte, kann der VfL Osnabrück akzeptieren. Doch wenn am Samstag einige der punktgleichen Konkurrenten punkten, wird die Luft im Tabellenkeller zusehends dünner.
VfL Osnabrück - Die letzten Spiele
Trainersteckbrief Thioune
"Dürfen nicht ängstlich werden"
Trotz allem behält Thioune die Ruhe und das Vertrauen in die Jungen, die der Krise aktiv entgegenwirken wollen: "Wir müssen die Lösung nach vorne finden, dürfen nicht ängstlich werden", gibt der 19-jährige Klaas vor, dessen Auftritt seinen Trainer nach anfänglichen Schwierigkeiten voll überzeugte. Auf diesem Wege könnte es der VfL auch schaffen, so Klaas, "dass das Matchglück wieder auf unsere Seite fällt". Manchmal ist es tatsächlich so simpel.
