2. Bundesliga

Bei Ausfall: Wer könnte Tobias Kempe beim SV Darmstadt 98 gegen Nürnberg am Montagabend ersetzen?

Angebrochener Zeh gefährdet Einsatz am Montag

Bei Ausfall: Wer könnte Kempe ersetzen?

Droht auszufallen: Darmstadts Tobias Kempe.

Droht auszufallen: Darmstadts Tobias Kempe. imago

Bei Kempe müsse man "von Tag zu Tag schauen, ob er fit ist", sagt Trainer Torsten Frings. Und: "Es könnte sein, dass er fehlt, es wird aber eine knappe Sache." Im internen Testspiel war ihm ein Teamkollegen im Zweikampf auf den Fuß getreten, hatte so die Verletzung ausgelöst. Nun muss ein Plan B her, ist Kempe schließlich nicht nur Darmstadts Standardschütze Nummer eins, sondern auch der bisher konstanteste Zugang des Sommers mit meist ansprechenden Leistungen und schon sieben Torbeteiligungen in den neun Ligaspielen (drei Treffer, vier Vorlagen).

Variante eins für das erneut zu erwartende Darmstädter 4-2-3-1-System (auch wenn Frings schon mal einen Ausflug ins 4-4-2 wagte): Kempes Platz rechts in der Dreierreihe nimmt Sandro Sirigu ein - und Sirigus Platz rechts hinten Markus Steinhöfer. Sirigu besitzt seine Stärken ohnehin im Offenspiel, zeigt auch als Rechtsverteidiger viel Drang nach vorn, muss dann in der Defensivarbeit ab und an jedoch Tribut zollen. Allerdings bringt sich Steinhöfers als Rechtsverteidiger auch gern mit nach vorn ein - womit beide Spieler auf einer Seite fast verschenkt wären.

Spielersteckbrief Kempe
Kempe

Kempe Tobias

Variante zwei könnte dies dahingehend lösen, Sirigu links in die Dreierreihe zu nehmen und Kevin Großkreutz nach rechts zu ziehen und ihn gemeinsam mit Steinhöfer agieren zu lassen. Eine echte Alternative für Großkreutz gibt es links im Mittelfeld derzeit aber nicht, weshalb diese Variante unwahrscheinlich ist. Erst in der Winterpause kommt mit Joevin Jones ein Spieler hinzu, der links sowohl den defensiven als auch den offensiven Part übernehmen können soll.

Variante drei wäre, den schnellen, dribbelstarken und wendigen Marvin Mehlem, der im Zentrum zuletzt etwas nachließ, nach rechts zu ziehen und zentral in der offensiven Dreierreihe mit Julian von Haacke oder Jan Rosenthal zu überraschen. Oder gar mit Yannick Stark, der vor der Doppel-Sechs mit Hamit Altintop und Wilson Kamavuaka oder Romuald Lacazette spielen könnte.

Variante vier wäre eigentlich einleuchtend - Orrin McKinze Gaines wurde für die rechte offensive Seite geholt, könnte Kempe (positionsmäßig) eins zu eins ersetzen. Allerdings sieht Frings beim jungen, schnelle Gaines vor allem noch Defensivschwächen, weshalb er bisher (mit Ausnahme des DFB-Pokals) davor scheute, ihn einzusetzen.

Im Falle eines Fehlens von Kempe bliebe in allen Varianten die Frage, wer Ecken und Freistöße schießt. Steinhöfer, Stark und von Haacke (falls sie spielen sollten) kämen dafür in Frage, bei Freistößen womöglich auch Altintop. Bei eigenen Ecken mit der Gefahr von Kontern für den Gegner wäre Altintop an der gegnerischen Eckfahne womöglich nicht besonders gut aufgehoben, da ihm das Tempo fehlt, rechtzeitig wieder ins Mittelfeld zu kommen und gegnerische Umschaltaktionen mit zu unterbinden. Womöglich darf sich aber auch Mehlem am ruhenden Ball versuchen.

Jens Dörr