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Schiedsrichter geschubst: Ronaldo verliert die Fassung

Portugiese könnte zwölf Ligaspiele verpassen

Schiedsrichter geschubst: Ronaldo verliert die Fassung

Entsetzen pur: Cristiano Ronaldo hatte seine Nerven nach einer Fehlentscheidung gegen ihn nicht im Griff.

Entsetzen pur: Cristiano Ronaldo hatte seine Nerven nach einer Fehlentscheidung gegen ihn nicht im Griff. imago

Es ging hitzig zu im Camp Nou, wie man es von einem Clasico ja schon gewöhnt ist. Referees sind bei diesen Spielen eigentlich nie zu beneiden. Schiedsrichter Ricardo de Burgos Bengoetxea sollte diesmal alles in die richtigen Bahnen leiten. Das gelang ihm nicht.

Schon beim 1:1 der Katalanen fiel er auf Luis Suarez ein. Der Barça-Angreifer wurde von Keeper Keylor Navas allenfalls touchiert und hielt sich anschließend schreiend das Schienbein, als sei er übel abgegrätscht worden. Bengoetxeas Entscheidung: Elfmeter. Messi glich in der 77. Minute aus, nachdem Piqué (55.) ein Eigentor unterlaufen war.

Spielersteckbrief Cristiano Ronaldo
Cristiano Ronaldo

Dos Santos Aveiro Cristiano Ronaldo

In der 80. Minute war dann Ronaldo-Zeit: Der in der 58. Minute eingewechselte Superstar hämmerte das Leder aus 16 Meter in den Winkel, zog sein Trikot aus und hielt es ins Publikum. Es war eine Art Retourkutsche für die Aktion von Lionel Messi bei seinem Jubiläumstor im Bernabeu . Nur zwei Minuten später forderte CR7 Elfmeter nach einem Zweikampf mit Umtiti. Zu Recht? Eher nicht, Umtitis Arm war angelegt, ein normaler Körpereinsatz. Die Entscheidung, nicht auf den Punkt zu zeigen, war absolut vertretbar.

Gelb-Rot bringt Ronaldo zur Weißglut

Spielbericht

De Burgos Bengoetxea leistete sich dennoch einen weiteren fatalen Fehler, denn er pfiff trotzdem und schickte Ronaldo wegen einer vermeintlichen Schwalbe mit Gelb-Rot vom Platz. Der Real-Star hatte ja wegen seiner Trikot-Aktion schon zuvor Gelb gesehen. CR7 war derart außer sich, dass er dem inzwischen von ihm abgewandten Referee einen Schubser mit der rechten Hand in den Rücken verpasste. Es war sein zehnter Platzverweis auf Vereinsebene (sechsmal Rot, viermal Gelb-Rot).

Und der könnte es in sich haben. Laut Artikel 96 des spanischen Regelbuchs kann die Aktion eine Sperre von vier bis zwölf Spielen nach sich ziehen, das zeigen auch diverse Präzedenzfälle. Der Schiedsrichter hat den Vorfall jedenfalls im Spielbericht vermerkt. "Nachdem ich die Rote Karte gezeigt hatte, schubste mich der Spieler leicht im Zuge einer Meinungsverschiedenheit", heißt es dort.

Zidane erklärte im Nachgang, er werde wie immer nicht über die Schiedsrichter-Entscheidung reden, tat es dann aber doch. "Mich hat der Platzverweis für Ronaldo geärgert. Vielleicht ist es kein Strafstoß, aber die Rote Karte war ein wenig herb." In Spanien geht man übrigens eher von einer Vier-Spiele-Sperre aus. Ronaldo würde in diesem Fall wegen der Ampelkarte im Rückspiel am Mittwoch im Bernabeu (23 Uhr, im LIVE!-Ticker und auf dazn.com) fehlen und anschließend die Ligaspiele gegen Depor, Valencia, Levante und Real Sociedad verpassen.

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