Luciano Spalletti hat aus der Roma in den vergangenen zwei Jahren einen mehr als schlagkräftigen Verein gemacht: Der 58-Jährige führte die Giallorossi 2015/16 auf Rang drei, ehe nach der vergangenen Saison 2016/17 gar die Vize-Meisterschaft inklusive der ewigen Roma-Rekordpunktzahl 87 sowie zur ewigen Rekord-Toranzahl 90 zu Buche stand. Einzig an Serienmeister Juventus Turin gab es für den dreimaligen Meister und 14-maligen Vizemeister abermals kein Vorbeikommen.
Äußerst beliebt war Spalletti allerdings nie, was vor allem an seinem aus Fan-Sicht schlechten Umgang mit der inzwischen verabschiedeten Ikone Francesco Totti lag - und so ging der 58-Jährige und heuerte sofort bei Konkurrent Inter Mailand an .
"Fünf unvergessliche Jahre" in Sassuolo
Allzu lange hat die Suche nach einem geeigneten Nachfolger jedoch nicht gedauert: Die Roma verkündete am Dienstagabend die erwartete Wunschlösung - und stattete den neuen Trainer Eusebio di Francesco mit einem Zweijahresvertrag aus. Sein ehemaliger Verein Sassuolo Calcio, wo der 47-Jährige seit 2012 tätig gewesen warm, hatte den Coach bereits vorher offiziell verabschiedet und ihm herzlich für "fünf unvergessliche Jahre" gedankt.
In der Tat hatte di Francesco dem Klub aus Sassuolo seinen Stempel aufgedrückt und die Neroverdi in der Serie A fest etabliert: Nach dem Aufstieg aus der Serie B folgte der knappe Klassenerhalt 2013/14 (zwei Punkte vor Absteiger Catania Calcio), der Sprung auf Rang sechs 2015/16 sowie die Teilnahme an der Europa League und jüngst Platz zwölf. Alles in allem eine mehr als beachtliche Leistung, die Begehrlichkeiten geweckt hat.
Rückkehr in die Hauptstadt
Nun übernimmt der Coach ein Flaggschiff des aktuellen italienischen Fußballs. Ein Flaggschiff, das es in der Liga gegen Konkurrenten wie Juve, Napoli, Milan, Inter und natürlich Erzrivale Lazio auf Kurs zu halten gilt. Und ein Flaggschiff, das in der kommenden Spielzeit auch international in der Champions League Erfolge einfahren soll.
Aktuelle Eckpfeiler im Roma-Team: Edin Dzeko und Radja Nainggolan. Getty Images
Dass das Unterfangen gelingen kann, davon sind sie bei den Giallorossi überzeugt - allen voran James Pallotta: "Als wir uns zusammengesetzt und darüber diskutiert haben, wer der ideale neue Coach der Roma werden solle, wollten wir jemanden, der das beste aus der Mannschaft herausholt und zugleich junge Talente aus unserer Akademie fördert." Dass hat laut dem AS-Präsident geklappt: "Unser neuer Sportdirektor Monchi (Ramon Rodriguez Verdejo; Anm.d.Red.) glaubt wie wir alle, dass Eusebio Di Francesco mit seiner Art und seinem Spielstil der Richtige für die Roma ist."
In mir ruht der Wunsch, etwas richtig Großes zu erreichen und ein Team aufzubauen, das die Massen unterhält.
Der neue Roma-Coach Eusebio di Francesco
Ein Hintergrund ist sicherlich, dass sich der neue Trainer bereits bestens mit dem Verein auskennt - er hat schließlich selbst schon den gelbroten Dress getragen: Zwischen 1997 und 2001 stand di Francesco bei der Roma unter Vertrag, agierte im Mittelfeld und spielte sich während seiner insgesamt 129 Einsätze vor allem in der Saison 2000/01 in die Herzen der Fans. Damals gewann er zum Beispiel auch an der Seite von Ikone Francesco Totti den bis dato letzten Scudetto für die Hauptstädter.
Di Francesco: "Ich werde alles geben"
Möchte mit der Roma "etwas ganz Großes" erreichen: Coach Eusebio di Francesco. Getty Images
Der 12-malige Nationalspieler freut sich nun darauf, in anderer Rolle ein weiteres erfolgreiches Kapitel bei den Giallorossi schreiben zu können: "Ich bin überglücklich, zur Roma zurückzukehren, um einen Klub zu trainieren, der mir schon immer extrem viel bedeutet hat. Ich werde alles geben, um dem Team die Resultate einzubringen, die es verdient."
Was genau das bedeuten soll: "In mir ruht der Wunsch, etwas richtig Großes zu erreichen und ein Team aufzubauen, das die Massen unterhält." Sollte der Kader um Top-Torjäger Edin Dzeko (Torschützenkönig mit 29 Treffern), Kapitän Daniele de Rossi, "Ninja" Radja Nainggolan oder Flügelflitzer Mohamed Salah so zusammengehalten werden und zugleich mit vielversprechenden Neuzugängen wie dem 79-maligen mexikanischen Nationalspieler Hector Moreno verstärkt werden, erscheint so etwas durchaus möglich.