Der ehemalige ghanaische Nationalspieler hatte, weil er bereits mit Gelb verwarnt worden war, beim Abmarsch erneut Gelb und schließlich Rot gesehen. Muntari wird nun gesperrt, weil er "das Feld ohne Erlaubnis des Spielleiters verlassen habe", hieß es in der Mitteilung.
Cagliari hingegen wird wegen des Fehlverhaltens seiner Fans nicht bestraft, weil es sich bei den Beleidigungen nur "um rund zehn Anhänger handelte, also weniger als ein Prozent der Zuschauer". Die Instanz hielt die "minimale Anzahl" hinsichtlich einer Strafe für nicht gerechtfertigt.
Wenige Stunden vor der Entscheidung hatte die Fußballergewerkschaft "FIFPro" den italienischen Verband aufgefordert, die Gelbe Karte gegen Muntari aufzuheben. "Es war Muntaris Recht, Schiedsrichter Minelli als ersten Bezugspunkt anzusprechen, um auf die Missstände aufmerksam zu machen und eine Lösung zu finden. Kein Spieler sollte jemals die Notwendigkeit sehen, die Dinge selbst in die Hand nehmen zu müssen", hieß es in einem Statement der in den Niederlanden ansässigen Vereinigung.
Neuerlicher Vorfall
Für den betroffenen Spieler war dies kein einmaliges Erlebnis: Muntari, der zwischen 2012 und 2015 für Milan gespielt und an der Weltmeisterschaft 2010 teilgenommen hatte, war einst auch Mannschaftskollege von Kevin-Prince Boateng bei den Rossoneri, als dieser im Januar 2013 in der 26. Minute eines Freundschaftsspiels beim damaligen Viertligisten Aurora Pro Patria nach rassistischen Gesten und Rufen das Spielfeld verließ und sich weigerte, weiterzuspielen. Weil viele seiner Mitspieler es ihm gleichtaten, wurde das Spiel abgebrochen.