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Leicester erregt Mitleid - Streitfall Mata

Manchester United bleibt oben dran

Leicester erregt Mitleid - Streitfall Mata

Traf in Leicester - nicht nur ins Tor: Juan Mata.

Traf in Leicester - nicht nur ins Tor: Juan Mata. picture alliance

36 Tage ist das Jahr 2017 nun auch schon alt, aber immer noch wartet Leicester City auf etwas Überlebenswichtiges: Tore! Als einziges Premier-League-Team hat der noch amtierende Meister an den ersten fünf Spieltagen seit dem Jahreswechsel nicht getroffen, das 0:3 gegen Manchester United am Sonntag war der nächste triste Vortrag der Mannschaft, die sich anschickt, Manchester Citys Tortur aus dem Jahr 1938 nachzumachen: Abstieg als Meister.

Dabei hatte Leicester, leidenschaftlich unterstützt von den Rängen, ordentlich begonnen, hielt gegen ballbesitzstarke Gäste (Schweinsteiger nicht im Kader) mit viel Kampf dagegen. Es spielte ein Team, das den Abstiegskampf angenommen zu haben schien. Nach einer knappen halben Stunde hätte United sogar in Unterzahl sein müssen: Mata grätschte Vardy an der Mittellinie derart rücksichtslos über den Haufen, dass Rot die einzige zulässige Entscheidung war - es gab Gelb (28.). Vardy konnte immerhin weiterspielen.

Mkhitaryan nutzt Huths Patzer

Mit zunehmender Spieldauer gelang es United, die eigenen Vorteile im Bereich Technik und Tempo besser auszuspielen. Rashford schloss einen schnörkellosen Angriff mit einem verdeckten Aufsetzer ab, den Schmeichel klasse aus dem kurzen Eck kratzte (35.). Sieben Minuten später war der Däne dann im Eins-gegen-eins geschlagen, im Stich gelassen von seinen Vorderleuten: Mkhitaryan spitzelte eine Kopfballverlängerung von Smalling kurz nach der Mittellinie am indisponierten Huth vorbei, der viel zu offensiv postiert war, und war dann nicht mehr aufzuhalten.

Ein Sekundenschlaf der Füchse, der sich zu einem Tiefschlag entwickelte: Zwei Minuten nach dem 1:0 erhöhte der unbedrängte Ibrahimovic mit seine 15. Ligator, der unbedrängte Valencia hatte aufgelegt. Und auch eine Halbzeitpause und einen Doppelwechsel später gingen die Zerfallserscheinungen unvermindert weiter: Einen wunderbaren doppelten Doppelpass mit Mkhitaryan veredelte Mata mit dem 3:0 (49.). Die Chance auf den Doppelpack ließ der Spanier, der eigentlich nicht mehr auf dem Feld stehen durfte, allein vor Schmeichel großzügig aus (62.), wieder war eine hanebüchene Unaufmerksamkeit vorausgegangen. Man musste wirklich Mitleid haben.

Nächste Woche könnte es dramatisch werden für Leicester

Die restliche halbe Stunde spielte United, das seine Stotterserie von drei Remis in Folge beendete, mit hinreichendem Engagement herunter. Leicester, vor allem der eingewechselte Gray, bemühte sich redlich, aber vergeblich darum, wenigstens die Torflaute zu beenden. Es passte zu einem Frust-Wochenende, das am Samstag mit Siegen von Sunderland und Hull begonnen hatte. Leicester, weiter Tabellen-16., hat damit nur noch einen Zähler Vorsprung auf den ersten Abstiegsrang, die Teams zwischen Platz 15 und 20 trennen gerade mal zwei Punkte. Swansea ist punktgleich mit den Füchsen - und empfängt sie nächsten Sonntag.

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jpe