Bundesliga

Modeste: Kölns Griff in den Goldtopf

Stöger übt Selbstkritik und gibt Profis zweieinhalb Tage frei

Modeste: Kölns Griff in den Goldtopf

In Europas Topligen hat derzeit keiner häufiger getroffen als er: Anthony Modeste.

In Europas Topligen hat derzeit keiner häufiger getroffen als er: Anthony Modeste. imago

Der Franzose bedankt sich regelmäßig für das Vertrauen und den Kampf, den der FC um ihn kämpfte, erzielte elf Treffer in neun Bundesligaspielen, zeichnete ebenso für das Weiterkommen im DFB-Pokal mit dem entscheidenden 2:1 gegen die TSG Hoffenheim verantwortlich . Mit drei Toren gegen den Hamburger SV wurde er zum "Mann des Tages" im kicker.

Der mittlerweile erfolgreichste Torjäger der fünf großen europäischen Ligen kommt also aus Köln und dies ist nur ein weiteres Merkmal dafür, was sich in der einzigen Millionenstadt Nordrhein-Westfalens tut. Satte 18 Punkte nach neun Spieltagen, Platz vier in der Tabelle, die Fans träumen und singen von Europa, nehmen sich selbst auf die Schippe und erfreuen sich im Übrigen an den Leistungen ihrer Lieblinge.

Spielersteckbrief Modeste
Modeste

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Trainersteckbrief Stöger
Stöger

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Stöger gibt seinen Profis zweieinhalb Tage frei

Denen gab Peter Stöger am Sonntag zweieinhalb Tage frei. Das nächste Training ist am Mittwoch: "Es ist sehr intensiv, nicht nur körperlich", begründete der Wiener seine ungewöhnliche Maßnahme, die eine Überfrachtung verhindern soll: "Es prasselt sehr viel auf die Jungs ein. Sie sollen mal Luft schnappen. Auch positiver Stress ist Stress."

Und mit der augenzwinkernden Lockerheit, die so wohl nur ein Wiener hinkriegt, fügt er an: "In solchen Situationen bin ich dann eher mal ein Freund davon, eine Einheit zu streichen. So viel werden wir ihnen in 70 Minuten auch nicht beibringen, dass sie dann am Samstag automatisch gewinnen."

Bemerkenswerte Selbstkritik des Erfolgstrainers

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Auch bei der Bewertung des zunächst zähen Spiels gegen den Hamburger SV weigerte sich Stöger, dem Trainer-Mainstream zu folgen. Statt seinen Anteil am Erfolg herauszustreichen und den Mittelpunkt zu suchen, geißelte sich der Coach, kritisierte die ausgegeben Marschroute. Die Aufstellung sei falsch gewesen, habe nicht funktioniert, analysierte er und bat die Journalisten, bei der Bewertung einzelner Spieler nicht so streng zu sein, weil dies zum Teil eben seine Schuld gewesen sei, er habe sie nicht auf ihren Positionen eingesetzt.

Bemerkenswerte Worte eines Bundesligatrainers, der auch darauf verzichtete, Anthony Modeste über den grünen Klee zu loben: "Jetzt muss ich ihn nicht loben. Er ist glücklich darüber wie es läuft und zufrieden mit sich selbst. Ich lobe ihn dann, wenn es nicht so läuft, wenn er mal sechs Wochen nicht trifft, dann nehme ich ihn, wie vergangene Saison in Dortmund, mal raus, um ihm zu zeigen, dass nicht alle Last auf seiner Schulter liegt."

Frank Lußem

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