"Es sah immer ein bisschen zäh aus", kritisierte Dortmunds Coach und fügte noch hinzu: "Es war ein mühsamer Sieg." Damit hatte Perfektionist Tuchel durchaus Recht. Speziell im ersten Durchgang agierte die Borussia in der Defensive immer wieder fahrlässig und ließ reihenweise Chancen der aggressiven Mainzer zu. "Wir waren ein Stück weit nervös und nicht so sauber in der Struktur", monierte Tuchel. Erst nach der Pause bekam der Vizemeister diese Unreinheiten besser in den Griff, nur ein einziges Mal patzte Schmelzer im Stellungsspiel - der Mainzer Clemens ließ die große Möglichkeit zum Ausgleich leichtfertig liegen.
Dagegen sah es offensiv bei Schwarz-Gelb phasenweise schon richtig flüssig aus. Gerade über die Außenbahnen machten die Neuzugänge Schürrle (links) und Dembelé (rechts) mächtig Betrieb. Während der 19 Jahre alte Franzose im Dribbling ohne Foul kaum zu bremsen war, harmonierte Weltmeister Schürrle schon prächtig mit Aubameyang. Doch auch hier hob Tuchel einmal mehr den Zeigefinger: "Es war heute eher ein Angriffs- und Passmaschinchen."
"Auba" vs. "Lewy" - Es geht wieder los
Apropos Aubameyang: Der extrovertierte Angreifer hat seinen Torriecher offenbar schon wiedergefunden. Der Mann aus Gabun schnürrte gleich einen Doppelpack und hielt damit den Anschluss zu Bayern-Stürmer Robert Lewandowski, dem gegen Werder Bremen am Freitag ein Dreierpack geglückt war .
Schon am Freitag hatte Aubameyang via Twitter das Duell um die Torschützenkrone eröffnet, keine 24 Stunden später zog er nach, auch verbal: "Das Rennen hat begonnen." Allerdings mit einem kleinen Vorteil für den Münchner, wie er nach dem Dortmunder Sieg gleich zwitscherte.
@lewy_official vs @Aubameyang7 3:2! ;)
— Robert Lewandowski (@lewy_official) August 27, 2016
"Danke für den Pass. So kann es weitergehen", wusste der Doppeltorschütze, bei wem er sich zu bedanken hatte. Schürrle/Aubameyang - das scheint schon jetzt zu funktionieren. Zumindest hat es dem BVB einen perfekten Liga-Einstand ermöglicht, wie letztlich auch Tuchel zugeben musste. Denn trotz der einen oder anderen Ungenauigkeit war es "ein perfekter Start, um das Ganze noch ein bisschen zu schleifen", so der 42-Jährige, der am Montag seinen 43. Geburtstag feiern wird.
