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Costas bizarrer Platzverweis bei Chelsea-Aus

FA-Cup-Viertelfinale

Costas bizarrer Platzverweis bei Chelsea-Aus

Traumsolo! Romelu Lukaku erledigte seinen Ex-Klub Chelsea im Alleingang - im wahrsten Sinne des Wortes.

Traumsolo! Romelu Lukaku erledigte seinen Ex-Klub Chelsea im Alleingang - im wahrsten Sinne des Wortes. imago

Nun ist auch die vierte Titelchance hinüber: Der FC Chelsea hat nach Meisterschaft, Ligapokal und Champions League am Samstag auch den FA Cup verspielt. Im Viertelfinale unterlagen die Blues beim FC Everton verdient mit 0:2 - ein Ex-Spieler erledigte sie im Alleingang.

Es war ein temporeiches, aber keineswegs hochklassiges Spiel im stimmungsvollen Goodison Park. Willians Freistoß in der 44. Minute war die erste wirklich nennenswerte Chance, fast im Gegenzug scheiterte Cleverley an Courtois. Nach der Pause köpfte erst Mori nach einer Ecke knapp über Chelseas Tor (50.), dann bot sich Diego Costa die goldene Chance zur Führung: Von Fabregas perfekt freigespielt, umkurvte der spanische Nationalspieler Keeper Robles, schloss dann aus spitzem Winkel aber zu unpräzise ab (57.).

Lukakus Super-Solo - Costas seltsamer Abgang

Es sollte sich rächen. Und der "Rächer" hieß Romelu Lukaku. Der Everton-Torjäger, 2011 zu Chelsea gewechselt und danach immer wieder verliehen, ließ mit seiner ganzen Wucht gleich vier Gegenspieler stehen und blieb vor Courtois abgebrüht - ein sensationelles Solo, das aber wohl auch nicht gegen jede Abwehr funktioniert hätte (77.). Das Stadion explodierte, Lukaku legte nach: Auch Barkleys Steilpass verwertete er, diesmal tunnelte er Courtois lässig (82.).

Dann war Costa fällig. Der streitbare Angreifer, der schon in der ersten Halbzeit Gelb gesehen hatte und sich in vielen Zweikämpfen und Rededuellen aufgerieben hatte, wurde von Barry gefoult und reagierte bizarr: Gleich dreimal drückte er seinen Kopf gegen Barrys, knabberte an seinem Hals, als könnte er den Biss gerade noch zurückhalten, und umarmte ihn schließlich, als es schon zu spät war. Der Schiedsrichter zückte die überfällige Gelb-Rote Karte (84.). Auch Barry wurde verwarnt und sah drei Minuten später unnötigerweise ebenfalls noch die Ampelkarte. Immerhin: Das Halbfinale verpasst der Everton-Routinier nicht, er muss die fällige Sperre im nächsten Ligaspiel absitzen.

Crystal Palace löst erstes Halbfinalticket

Yohan Cabaye

Brachte Crystal Palace per Foulelfmeter auf die Siegerstraße: Yohan Cabaye. Getty Images

Crystal Palace hatte sich am Freitag als erste Mannschaft für das Halbfinale des FA Cups qualifiziert. Die Londoner setzten sich am Freitagabend mit 2:0 beim letzten im Wettbewerb verbliebenen Zweitligisten FC Reading durch. Der Tabellen-14. der Championship gestaltete das Spiel vor heimischer Kulisse lange offen. Erst in der 86. Minute bog Crystal Palace auf die Siegerstraße ein: Der bereits mit Gelb verwarnte Jake Cooper ließ sich im Strafraum zu einem Foul hinreißen und musste mit der Ampelkarte den Platz verlassen. Den fälligen Elfmeter verwandelte Yohan Cabaye. In der vierten Minute der Nachspielzeit erhöhte Fraizer Campbell zum 2:0-Endstand.

Schwere Aufgabe für Schweinsteiger & Co.

Crystal Palace stand zuletzt 1990 im englischen Pokalfinale, unterlag damals aber im Wiederholungsspiel Manchester United. Die Red Devils könnten diesmal wieder zum Kontrahenten werden. Das Team von Bastian Schweinsteiger spielt am Sonntag sein Viertelfinale gegen ein West Ham United in Topform - in der Liga kämpfen beide um ein Champions-League-Ticket. Arsenal empfängt Watford. Das Finale findet am 21. Mai im Londoner Wembley-Stadion statt.

jpe/cfl