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10:2-Spektakel in Madrid! - Atletico verpasst Rang eins

Überblick: Turbulentes in Valencia

10:2-Spektakel in Madrid! - Atletico verpasst Rang eins

Nicht nur Real Madrids vierfacher Torschütze Gareth Bale kannte mit Rayo Vallecano kein Pardon.

Nicht nur Real Madrids vierfacher Torschütze Gareth Bale kannte mit Rayo Vallecano kein Pardon. picture alliance

10:2! Bale, Benzema & Co. kennen mit Vallecano kein Pardon

Das Stadtduell zwischen Real Madrid und Rayo Vallecano am Sonntagnachmittag bot reichlich Spektakel. Besonders in den ersten 45 Minuten kamen die 90.576 Zuschauer im Estadio Bernabeu voll auf ihre Kosten. Was auch an den dem "kleinen" Rayo aus dem Madrider Arbeiter-Stadtteil Vallecas lag. Der Underdog ließ sich auch von der frühen Real-Führung durch Danilo nach nur 180 Sekunden nicht beeindrucken und drehte durch Amaya (10.) und Jozabed (12.) zunächst das Ergebnis. Dann aber schwächte sich die Elf von Trainer Paco Jemez selbst. Denn in der 15. Minute sah Tito nach einem überharten Einsteigen gegen Kroos – der deutsche Weltmeister zog im defensiven Mittelfeld wieder die Fäden, nachdem er vor Wochenfrist beim 0:1 in Villarreal auf der Bank schmoren musste – die Rote Karte. Die numerische Überzahl nutzten die Königlichen aus, Bale köpfte freistehend zum 2:2 ein (25.).

Das war es aber noch lange nicht! Denn in der 29. Minute zupfte Raul Baena Ramos am Trikot und holte sich so die Ampelkarte ab. Cristiano Ronaldo ließ sich die Chance auf das 3:2 durch den ebenfalls verhängten Strafstoß nicht entgehen. Noch vor der Pause ließ dann Bale sein zweites Tor zum 4:2-Halbzeitstand folgen (41.).

Zweithöchster Ligasieg für die Königlichen

Die Entscheidung in der Partie damit war natürlich bereits gefallen. Im zweiten Abschnitt ging es nur noch darum, wie viele Tore Real gegen das dezimierte Vallecano noch folgen lassen würde. Die Antwort lautete: sechs! Besonders Bale und Benzema sprühten weiterhin vor Spielfreude. Der Waliser ließ noch die Tore Nummer drei und vier folgen (61., 70.) folgen. Der Franzosen schoss in Hälfte zwei alle seine drei Treffer (48., 79., 90.). Zudem schlug Cristiano Ronaldo noch einmal zu (53.).

Während Rayo unter dem Strich verbleibt, gab Real die richtige Antwort auf das 0:1 vor Wochenfrist und hat nach dem zweithöchsten Ligasieg nach dem 11:2 gegen Elche im Jahr 1960 das Spitzenduo Atletico Madrid und FC Barcelona weiter im Auge. Ob angesichts der Kräfteverhältnisse auf dem Platz der Sieg auch die Diskussionen um Trainer Rafael Benitez beenden wird, bleibt abzuwarten.

Internationale Kandidaten geben sich keine Blöße

Am frühen Sonntagabend waren drei Kandidaten für die internationalen Startplätze gefordert. Alle drei Favoriten wurden ihrer Rolle gerecht und konnten Sieg einfahren. Villarreal gewann 2:0 bei Real Sociedad San Sebastian, Celta Vigo setzte sich beim FC Granada mit 2:0 durch und auch Athletic Bilbao gewann mit 2:0 gegen UD Levante.

Charles sorgt für Ernüchterung bei Altetico

Charles

Völlig losgelöst: Málagas Charles brachte das Stadion La Rosaleda mit seinem Siegtor gegen Atletico zum Beben. Getty Images

In Abwesenheit des FC Barcelona - der Triplesieger sicherte sich in Japan zum dritten Mal die FIFA-Klubweltmeisterschaft – hätte Atletico Madrid am späten Sonntagabend beim FC Malaga den Katalanen die Spitzenposition abjagen können. Selbst ein Remis hätte dazu genügt, doch zunächst übernahmen die Boquerones das Kommando über die Partie. Atletico kam nicht richtig in die Gänge und hatte in der 37. Minute Glück, als Charles bei zwei Möglichkeiten sein Ziel jeweils nur knapp verfehlte. Von den Rojiblancos kam in der ersten Hälfte im Angriff nur wenig.

Atletico-Coach Diego Simeone reagierte zur Pause und brachte mit Fernando Torres zum zweiten Durchgang einen frischen Stürmer. Fortan war Atletico besser in der Partie, schwächte sich allerdings in der 56. Minute selbst, als Gabi nach einem Handspiel seine zweite Gelbe Karte sah und des Feldes verwiesen wurde.

Fortan wogte die Partie hin und her mit Chancen auf beiden Seiten. Für Malaga hatte Cop das Führungstor auf dem Fuß (62.), für Atletico ließ Fernando Torres die Führung liegen. Der Welt- und Europameister narrte mit einem Dribbling die halbe FC-Abwehr, blieb dann aber an Keeper Kameni hängen (71.). Kurz vor dem Ende sorgte dann Malaga doch noch für die Sensation. Eine weite Flanke von Amrabat nahm Charles volley ab. Der Schuss des Brasilianers wurde von Godin noch abgefälscht, so dass Atletico-Keeper Oblak keine Abwehrchance hatte (87.). Durch den Sieg verschaffte sich Malaga Luft im Kampf gegen den Abstieg, Atletico verpassten den Sprung auf Rang eins.

Kein Sieg für Mustafi und die Fledermäuse

Shkodran Mustafi

Wieder kein Sieg: Valencias Innenverteidiger Shkodran Mustafi. imago

Nur drei Punkte aus den vergangenen vier Ligaspielen hatte Valencia vor der Partie gegen Getafe eingefahren, auch unter dem neuen Trainer Gary Neville haben "Los Che" also noch nicht in die Spur gefunden. Gegen Getafe starteten Mustafi & Co. am Samstag schlecht, Sarabias Freistoß in der 10. Minute saß. Es war der Beginn eines regelrechten Schlagabtauschs im Mestalla: Paco Alacer glich in der 15. Minute mit einer sehenswerten Direktabnahme aus, doch Lafita brachte Getafe nach einem bösen Schnitzer von Abdennour, den auch Mustafi nicht mehr reparieren konnte, wieder in Front (22.). Valencia antwortete mit einer klasse Kombination über Cancelo und Alcacer, die der gerade erst für den verletzten Gaya eingewechselte Santi Mina (35.) erfolgreich zum 2:2-Pausenstand abschloss.

So aufregend die erste Hälfte war, so ermüdend war zunächst der zweite Durchgang. Doch ab der 80. Minute gab's wieder jede Menge Gesprächsbedarf: Parejo beförderte das Leder Richtung Getafe-Tor, Keeper Guaita klärte bärenstark - aber vor der Linie? Referee Borbalan entschied jedenfalls auf Weiterspielen, Negredo scheiterte per Kopf in der 87. Minute ebenfalls an Guaita. Letztlich hätte aber sogar Getafe gewinnen müssen. Lafita haute vollkommen freistehend aus fünf Metern über den Ball, wenige Sekunden später setzte er das Leder nach einem Konter ans Tordreieck. So blieb es beim Remis im Mestalla, für den Vorjahres-Vierten aus Valencia alles andere als befriedigend.

Das Derby sevillano endet 0:0

Hauptstadt Madrid hin oder her: In Sevilla zählte am Samstagabend nur das Derby zwischen Real Betis und dem drei Punkte besser platzierten FC. Der Blick in die Geschichtsbücher spricht nach wie vor gegen Betis: Der Aufsteiger um Heiko Westermann (Startelf) und Rafael van der Vaart (90 Minuten auf der Bank) empfing den großen Rivalen im heimischen Benito Villamarin, wo er zuletzt am 2. April 2006 gewinnen konnte!

Dieser Fakt blieb auch nach 90 Minuten stehen. In einer mit insgesamt mit elf (!) Gelben Karten übersäten Partie hieß es vor wie nach dem Derby 0:0. Während Aufsteiger Real Betis, der mit nunmehr 20 Punkten im Mittelfeld steht, leben konnte, hätte der FC sicherlich gerne einen Dreier im Kampf um die internationalen Plätze eingefahren.

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