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Der Trainer des FC Bayern im Profil
Carlo Ancelotti ist beim FC Bayern München Nachfolger von Pep Guardiola und hat schon über 1000 Pflichtspiele als Trainer auf dem Buckel. Was macht den Italiener aus? Gentleman, Bauer, Champions-League-Experte: Wir präsentieren 20 Fakten über einen Trainer, der nicht nur hungrig nach Titeln ist - und schon länger Bayern-Fan. imago (4)
Carlo Ancelotti ist der einzige Trainer, der die Champions League schon dreimal gewonnen hat (Bob Paisley holte mit Liverpool drei Titel im Vorgängerwettbewerb Landesmeisterpokal) - auch Pep Guardiola konnte während seiner drei Jahre beim FC Bayern nicht mit Ancelotti gleichziehen. Getty Images
26 Länderspiele, WM-Dritter 1990, Meisterschaften mit dem AS Rom und dem AC Mailand: Ancelotti war schon als Spieler erfolgreich - und Königsklassen-Kenner: 1989 und 1990 setzte er sich mit Milan Europas Krone auf. Aus dieser Zeit stammt auch sein Spitzname "Carletto", "Karlchen" also. imago
Ancelotti coachte schon massenweise große Klubs, beim ersten Mal aber war es schief gegangen: Seine Amtszeit bei Juventus Turin begann 1999 mit einem bösen Fanplakat ("Ein Schwein kann nicht coachen") und endete 2001 mit nur einem Titel - dem UI-Cup. Als einstiger Milan- und Roma-Spieler hatte Ancelotti bei den Fans von Anfang an einen schweren Stand. Es heißt, Ancelotti habe in seinem ganzen Leben Juve lediglich in dieser Zeit ein wenig gemocht. Als Milan-Coach zeigte er später Juve-Anhängern den Mittelfinger. imago
Die schlimmste Niederlage erlitt Ancelotti aber bei seiner erfolgreichsten Trainer-Station: 2005 verlor er mit dem AC Mailand das CL-Finale gegen Liverpool nach einer 3:0-Pausenführung noch im Elfmeterschießen. Danach weigerte er sich, das Spiel noch einmal anzuschauen. Silvio Berlusconi dürfte ihn trotz mancher Reiberei in bester Erinnerung behalten: 2003 und 2007 machte Ancelotti Milan zum CL-Sieger - die bis heute letzten internationalen Erfolge. Getty Images
Seine Kindheit verbrachte Ancelotti in der Provinz Reggio Emilia - auf einem Bauernhof. "Es mag sich seltsam anhören, aber Landwirtschaft hat viel mit dem Fußball gemeinsam", sagte er später einmal. Man brauche "Ruhe, Geduld und Planung". Er wusste also genau, wovon er sprach, als er die "Schwein"-Verunglimpfung in Turin später als "Respektlosigkeit gegenüber den Schweinen" konterte. picture alliance
2009 verließ Ancelotti Milan in Richtung England. Und er schlug ein: Mit dem FC Chelsea holte er gleich das Double, in der Liga stellte seine Mannschaft mit 103 Toren einen bis heute gültigen Premier-League-Rekord auf. Als Chelsea in der Saison darauf nur Zweiter wurde und im CL-Viertelfinale scheiterte, warf Roman Abramovich Ancelotti raus - angeblich am letzten Spieltag noch in den Katakomben von Evertons Goodison Park. imago
Auf Berlusconi und Abramovich folgte Nasser Al-Khelaifi, der Boss von Paris St. Germain und nächste Milliardär in der Reihe. Im Dezember übernahm Ancelotti mit einem bestens dotierten Vertrag bei PSG, brauchte aber die folgende Saison, um dem neureichen Hauptstadtklub den ersten Meistertitel seit 1994 zu bescheren. Danach bat er um Freigabe - er wollte nach Madrid. Getty Images
Und Ancelotti erfüllte alle Erwartungen: Er einte die nach Mourinho so zerstrittenen Königlichen - und bescherte ihnen 2014, schon in der ersten Saison, "La Decima", den seit zwölf Jahren ersehnten zehnten CL-Triumph. Sein Meisterwerk aber: das Halbfinalrückspiel in München gegen Guardiolas Bayern. Nach dem 4:0 (Hinspiel: 1:0) sagte sogar der eitle Doppeltorschütze Cristiano Ronaldo: "Das ist einzig und allein das Verdienst von Carlo Ancelotti." imago
Die Klub-WM und eine Serie von 22 Siegen am Stück folgten bald - doch auch die Entlassung: Das CL-Aus gegen Juventus Turin und der anwachsende Rückstand gegenüber Barça in der Liga reichten, um die Stimmung bei Klubboss Florentino Perez abrupt zu kippen. Warum er Ancelotti genau ein Jahr nach "La Decima" schon wieder entließ? Bezeichnende Antwort: "Ich weiß es nicht." Getty Images
Das Aus in Madrid war einer dieser Momente zum Augenbrauen hochziehen - eine Ancelotti-Spezialität. Seine linke Augenbraue ist permanent angehoben, warum, hält er geheim. Angeblich ist ein Vespa-Unfall aus seiner Jugend daran schuld. Kult ist sie schon lange: Mancher sagt, er könnte Teams nur mit seiner Augenbraue führen. Es gibt sogar eine Facebook-Fangruppe. imago
Die Bayern wollten in erster Linie einen Champions-League-Profi - das ist Ancelotti gewiss. National aber gibt es Nachholbedarf: Mit Real Madrid war er nie, mit Milan zwischen 2001 und 2009 nur einmal Meister. Nachholbedarf auf hohem Niveau, versteht sich: Mit Chelsea und PSG jubelte er schließlich auch - und mit dem FC Bayern ist er auf dem besten Weg zum Meistertitel. imago
Italien, England, Frankreich, Spanien - in allen großen europäischen Ligen neben Deutschland hatte Ancelotti Erfolg. Genauer gesagt: CL-Sieger 2003, 2007 und 2014, Klub-WM-Sieger 2007 und 2014, UEFA-Supercup-Gewinner 2003, 2007 und 2014, Meister in Italien 2004, Meister in England 2010, Meister in Frankreich 2013, italienischer Pokalsieger 2003, englischer Pokalsieger 2010, spanischer Pokalsieger 2014, Supercoppa 2004 und Community Shield 2009. imago
Doch der Hunger beschränkt sich bei Ancelotti nicht nur auf Titel. Die Grundnahrungsmittel seiner Kindheit: Tortellini und Schweinefleisch - als Snacks Culatello (Schweineschinken) und Coppa, ein Aufschnitt aus Schweinsnacken und -filet. Der doppeldeutige Titel seiner Biografie: "Preferisco la Coppa". Er bevorzugt also den "Pokal" - oder eben den Schweinefleisch-Aufschnitt. imago
Der FC Bayern ist in Spanien eigentlich die "Bestia Negra" - für die Bayern ist es aber Ancelotti. In sieben Duellen hat er niemals gegen den FCB verloren. Man kann also sagen: Bayern-Fan ist Ancelotti schon länger. imago
Eines von Ancelottis Erfolgsgeheimnissen ist längst kein Geheimnis mehr: Seine Mannschaften mögen ihn. "Ich hatte immer ein gutes Verhältnis zu den Spielern", sagt der Italiener, die vier Sprachen spricht (Deutsch nicht). "Jeder denkt, das sei eine Höllenarbeit - ist es nicht. Diese Weltstars sind am einfachsten zu behandeln, denn sie sind die Ehrgeizigsten." Laut Sergio Ramos dirigiert Ancelotti den Kader perfekt - "vom ersten bis zum letzten Spieler". In Madrid verehren ihn die Spieler noch heute. Getty Images
Gelernt hat Ancelotti bei keinem Geringeren als Arrigo Sacchi, dem revolutionären Verfechter des Offensivfußballs und der Raumdeckung. Bei Milan war Ancelotti sein überragender Mittelfeldstratege. Keiner prägte seine Karriere so sehr wie der "Prophet aus Fusignano". imago
Die Augenbraue mag manchmal bedrohlich wirken, doch symptomatisch ist sie nicht: Ancelotti wird geschätzt für seine stoisch-nüchterne Art, auch mit Niederlagen geht er immer souverän um. "Ich habe einmal meine Milan-Spieler zur Hölle gejagt, einmal Chelsea auf Italienisch unterirdisch beschimpft. Bringt alles nichts. Das Geheimnis? Man darf sich nie zu ernst nehmen", findet er. Sacchi sagt: "Mit Carlo hat noch nie, nie, nie jemand Probleme gehabt." Getty Images
Mit großer Innovationskraft à la Guardiola ist Ancelotti noch nicht aufgefallen, als Taktikfuchs gilt er nur bedingt - auch wenn er die Bayern 2014 spektakulär auseinandernehmen ließ. Meistens lässt er in einem 4-2-3-1-System spielen. imago
Ein Bayern-Detail am Rande: In seiner kurz vor seinem Wechsel nach England veröffentlichten Biografie verriet er, dass Franck Ribery und Xabi Alonso Spieler seien, die Chelsea bräuchte - Ribery versuchte er danach sogar (damaligen Medienberichten zufolge) an die Stamford Bridge zu locken. Jetzt trainiert er beide in München. Mit Alonso gewann Ancelotti in Madrid die Champions League. imago
Ancelotti spielte 1983 im Terence-Hill-Film "Keiner haut wie Don Camillo" einen Fußballspieler. Und sogar im neuen "Star Trek" spielt er eine winzige Nebenrolle. Tonangebend ist er dafür bei den Bayern - nach 22 Spieltagen liegt er nach der Jubiläumsgala (8:0 gegen den Hamburger SV) klar auf Meisterkurs. picture alliance