kicker

Variabler Podolski hadert mit sich selbst

Aufsteiger aus Ankara düpiert den Titelverteidiger

Variabler Podolski hadert mit sich selbst

Fehlstarter: Wesley Sneijder und Lukas Podolski (r.) waren nach der Heimpleite sichtlich bedröppelt.

Fehlstarter: Wesley Sneijder und Lukas Podolski (r.) waren nach der Heimpleite sichtlich bedröppelt. imago

Ein enttäuschter Podolski stand hinterher Rede und Antwort. Enttäuscht vom Ergebnis, enttäuscht auch von sich selbst: "Wir hatten so viele Möglichkeiten, wir hätten leicht gewinnen können", klagte der Angreifer, der in der zweiten Halbzeit mehrmals den Ausgleich auf dem Fuß hatte. "Zwei davon hätten ins Netz fallen müssen."

Ins Netz fiel nur Selcuks Ausgleichstreffer (41.) nach dem Rückstand von Deliktas (29.), auf den erneuten Führungstreffer des Teams aus Ankara durch Torje (50.) fanden die Gelb-Roten, die sich grobe Abwehrschnitzer leisteten, keine Antwort mehr.

Spielersteckbrief Podolski
Podolski

Podolski Lukas

Türkei - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Kasimpasa SK Kasimpasa SK
6
2
Antalyaspor Antalyaspor
6
3
Trabzonspor Trabzonspor
6
Trainersteckbrief Hamzaoglu
Hamzaoglu

Hamzaoglu Hamza

Podolski, der am 1. Spieltag in Sivasspor kurz vor Schluss ein 2:2 gerettet hatte, fehlte vor halbleeren Rängen in der 52.000 Zuschauer fassenden Arena - ein neues Ticketsystem hat zu einem Zuschauerschwund geführt - vor allem im ersten Durchgang die Bindung. Seine Unzufriedenheit drückte er durch Unmutsgesten mit Händen und Armen aus.

Mitte, rechts, links - kein Problem für Podolski

Eine feste Position hat er bei seinem türkischen Trainer Hamza Hamzaoglu bisher nicht inne, bekleidete im Angriff in zwei Spielen bereits alle drei Positionen: In Sivasspor durfte der Linksfuß als Mittelstürmer ran, gegen Osmanlispor kam er zunächst über rechts und wechselte nach der Pause auf die andere Seite. Ein Problem habe er damit nicht, selbstbewusst sagt Podolski: "Ich bin variabel und war auf allen Positionen gefährlich."

Jede Liga ist anders, ich komme damit zurecht.

Lukas Podolski

Dass die Süper Lig mit ihren Defiziten bei Technik und Taktik allenfalls europäisches Mittelmaß ist und auch in punkto Tempo nicht mit Europas Top-Ligen mithalten kann, stört den Nationalspieler nicht. Podolski, der bei en Löwen bis 2018 unter Vertrag steht, fühlt sich trotz des Fehlstarts in der türkischen Metropole angekommen. "Jede Liga ist anders, ich komme damit zurecht", sagte er. "Ich bin hier gut aufgenommen worden und spiele in den nächsten Jahren bei einem Top-Klub."

jch