"Zu denken, dass wir bereits gewonnen haben, ist sehr gefährlich": Luis Suarez, mit zwei Toren beim 3:1 im Hinspiel der Garant für die komfortable Ausgangssituation des FC Barcelona, warnte auf der Pressekonferenz pflichtgemäß vor zu viel Selbstsicherheit. Das hätte natürlich auch mit Zlatan Ibrahimovic zu tun, der gegen die Katalanen nach abgesessener Ein-Spiel-Sperre wieder einsatzfähig sein wird. "Zlatan ist einer der Top-Angreifer auf der Welt, einer der besten fünf. Wir müssen auf ihn aufpassen", so Suarez.
Das Stichwort "Topangreifer" nutzten die anwesenden Journalisten, um Suarez auf Barcelonas treffsicheres Sturm-Dreigestirn anzusprechen - schließlich erzielten Lionel Messi, Neymar und eben Suarez in den bisherigen drei Aufeinandertreffen mit Paris alle acht Tore ihres Teams. "Ob wir der beste Angriff der Welt sind, dürft ihr entscheiden", entgegnete Suarez den Berichterstattern und ließ sich lediglich entlocken, dass es "ein Vergnügen" sei, mit Messi und Neymar zusammenzuspielen.
Suarez: "Man will sich gegen große Teams beweisen"
Hatte der Uruguayer in Diensten des FC Liverpool noch den Ruf weg, gegen die großen Mannschaften in wichtigen Spielen regelmäßig abzutauchen, ist seit seinem Wechsel nach Katalonien plötzlich alles anders. Nicht nur der "Marca" fiel auf, dass der "Beißer" im Dress der Blaugrana in allen wichtigen Spielen (u.a. im Clasico) Zählbares beisteuerte; ganz besonders auf der großen Bühne Königsklasse, wo er sowohl im Achtelfinale bei Manchester City als auch bei PSG jeweils zwei Auswärtstore erzielte. "Man will sich gegen große Teams beweisen, aber ich arbeite in jedem Spiel hart", erklärte Suarez, ohne großes Aufheben um seine entscheidenden Tore zu machen.
Dann ergriff Luis Enrique das Wort, auch Barcelonas Trainer war darum bemüht, das gute Hinspielresultat nicht überzubewerten. Gewohnt nüchtern erklärte Enrique: "Wir müssen das Spiel wie jedes andere angehen: versuchen, es zu gewinnen." Das wird der französische Meister trotz der denkbar schlechten Ausgangslage auch anstreben, "sonst bräuchten wir uns nicht ins Flugzeug zu setzen", wie Mittelfeldmotor Blaise Matuidi sagte. Aber ob bei PSG wirklich noch so etwas wie Zuversicht herrscht?
PSG ohne Silva und Motta
Thiago Silvas Blessur aus dem Hinspiel hindert ihn am Mitwirken im Camp Nou. Imago
Zwar kehrt neben Ibrahimovic auch Stratege Marco Verratti zurück, allerdings wurden Kapitän und Abwehrchef Thiago Silva und Mittelfeldabräumer Thiago Motta nicht rechtzeitig fit, sie traten die Reise gar nicht erst mit an. So wird wohl wieder David Luiz verteidigen - und dabei auf Suarez treffen. Die Erinnerungen des Brasilianers an den Uruguayer werden wohl nicht die besten sein, erniedrigte Suarez den PSG-Verteidiger vor seinen Toren doch durch zwei Beinschüsse , die anschließend tagelang die Schlagzeilen beherrschten.