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2:1 im Clásico! Suarez lässt Barça träumen

Mathieu legt vor, Ronaldo egalisiert, Suarez vollendet

2:1 im Clásico! Suarez lässt Barça träumen

Besorgten die beiden Treffer für Barça: Innenverteidiger Mathieu (li.) und Angreifer Suarez.

Besorgten die beiden Treffer für Barça: Innenverteidiger Mathieu (li.) und Angreifer Suarez. Getty Images

Mit dem Blick auf die letzten Wochen war die Favoritenrolle beim 262. Clásico klar verteilt: Nichts anderes als einen Dreier erwarteten die erfolgsverwöhnten Anhänger des FC Barcelona im eigenen Stadion. Mit diesem Selbstverständnis startete der Spitzenreiter auch in die Partie. Iniesta drang früh in den Strafraum der Gäste, suchte aber vergeblich nach einem Abnehmer (4.). Real brauchte fünf Zeigerumdrehungen länger, um erstmals vor dem Tor von Keeper Claudio Bravo aufzutauchen - Benzemas Abschluss blieb allerdings Magerkost.

Deutlich gefährlicher wurden die defensiv eingestellten Königlichen in Minute 13: Benzema durfte im Strafraum der Katalanen seelenruhig flanken, Cristiano Ronaldo wartete am zweiten Pfosten und traf mit seiner Direktabnahme den Querbalken. Die liegengelassene Gelegenheit bestraften die Hausherren im Stile einer Spitzenmannschaft. Ein eigentlich harmloser Zweikampf führte auf der linken Außenbahn zu einem Standard, den Messi mustergültig in die Mitte brachte. Dort wurde Innenverteidiger Mathieu sträflich alleine gelassen und vollendete per Kopf - 1:0 (19.).

Ronaldos Grätsche ins Glück - Real fahrlässig

Die Gäste mussten fortan ihre Taktik überdenken, gingen ihre Gegner früher an und lauerten nicht mehr nur auf Nadelstiche in Form von Kontern. Diese Umstellung bescherte aber Barça auch mehr Räume, um seine Offensivpower zu entfalten. Als Neymar völlig frei vor Casillas auftauchte, hätte der Brasilianer zwingend den zweiten Treffer nachlegen müssen (30.). Real antwortete im direkten Gegenzug eiskalt: In der Box wurde Benzema gesucht, der blind mit der Hacke auf den heranrauschenden Cristiano Ronaldo ablegte - und der grätschte das Spielgerät an Bravo vorbei ins Netz (31.).

Besorgte den Ausgleich per Grätsche: Real-Star Cristiano Ronaldo (re.).

Besorgte den Ausgleich per Grätsche: Real-Star Cristiano Ronaldo (re.). Getty Images

In der letzten Viertelstunde vor der Pause hätte Real sogar zwangsweise in Führung gehen müssen, doch sowohl das nicht gegebene Abseitstor sowie der Schussversuch von Bale (41., 45.), als auch der Distanz-Hammer von Cristiano Ronaldo (44.) führten nicht zum gewünschten Ergebnis. Klar war, wollte Barça die Tabellenführung verteidigen, musste von Messi & Co. im zweiten Durchgang deutlich mehr kommen.

Suarez unwiderstehlich - Barças Chancen-Festival

Danach sah es aber in den Anfangsminuten so gar nicht aus, ganz im Gegenteil. Erneut war es Benzema, der nach feiner Vorarbeit von Ronaldo, den Abschluss suchte. Sein Versuch aus der Drehung nötigte Bravo zu einer Glanztat (50.). Doch es blieb die Geschichte der Partie: Erneut bestrafte die schwächelnde Mannschaft die Inkonsequenz des Gegners. Ein weiter Ball aus der eigenen Hälfte von Dani Alves fand den durchstartenden Suarez, der das Leder unnachahmlich mitnahm und das Spielgerät an Casillas vorbeilegte - 2:1 (56.).

Davon schien sich Real so schnell nicht mehr zu erholen, die Königlichen ließen sich in etliche Zweikämpfe verwickeln. In der Folge hagelte es Gelbe Karten des Unparteiischen Antonio Mateu Lahoz: Am Ende waren es insgesamt elf Verwarnungen. Dagegen immer besser in Fahrt kam die Angriffsmaschinerie der Hausherren. Beinahe im Minutentakt feuerte die Blaugrana Schussversuche auf das Tor von Casillas ab, der einige Male glänzend parierte.

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Erst zielte Neymar etwas zu hoch (68.), dann fehlten Messi mit seinem Schlenzer aus der Distanz nur ein paar Zentimeter (74.). Der abgeblockte Versuch von "La Pulga" in der 78. Minute ein Sinnbild: Die Katalanen gingen viel zu fahrlässig mit ihren Möglichkeiten um - und wären dafür beinahe bitterböse bestraft worden. Doch den abgefälschten Schuss von Benzema lenkte der blendend aufgelegte Bravo um den Pfosten (79.). Real versucht zwar noch einmal, alles nach vorne zu werfen, doch die Königlichen blieben zumeist bereits im dicht gestaffelten Mittelfeld der Gastgeber hängen. Am Ende blieb der durch einen bärenstarken zweiten Durchgang hochverdiente 2:1-Erfolg des Spitzenreiters, der damit den Vorsprung auf den Erzrivalen auf vier Zähler ausbaute. Für die Blancos hält die mittelschwere Krise an, die nächsten Tage dürften für Trainer Carlo Ancelotti ungemütlich werden.

msc