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Reals nächste Schelte: "Königlicher Untergang"

Madrilenen rutschen auf Rang zwei ab

Reals nächste Schelte: "Königlicher Untergang"

Rückschlag im Titelkampf: Cristiano Ronaldo (li.) und Real Madrid enttäuschten in Bilbao.

Rückschlag im Titelkampf: Cristiano Ronaldo (li.) und Real Madrid enttäuschten in Bilbao. Getty Images

Die Wachablösung in der Primera Division ist perfekt: Nach über vier Monaten an der Tabellenspitze musste Real den ersten Platz am Sonntag an den Erzrivalen FC Barcelona übergeben. Die Steilvorlage der Madrilenen, die am Samstag Athletic Bilbao unterlegen waren (0:1), nutzten die Katalanen tags darauf mühelos und fertigten Rayo Vallecano mit 6:1 ab.

Auch im Duell um die Torjägerkanone zog Barças Lionel Messi, der gegen Rayo binnen zwölf Minuten dreimal netzte, mit Cristiano Ronaldo gleich. Beide stehen nun bei unglaublichen 30 Treffern, allerdings hatte Ronaldo im November noch zwölf (!) Tore mehr auf dem Konto als der Argentinier.

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Der Weltfußballer steht damit sinnbildlich für die zuletzt harmlose Offensive des Champions-League-Siegers. Nur sieben Treffer aus den letzten sechs Partien sind für die Ansprüche und die sonst so geballte Angriffspower der Madrilenen zu wenig. "Was wir im Angriff angestellt haben, war ziemlich konfus", stellte ein erzürnter Ancelotti nach der Niederlage bei den Basken fest, "wir haben nicht nur die erste Halbzeit verschenkt, wir haben das ganze Spiel verschenkt".

Ich trage die komplette Verantwortung, aber ich werde die Schultern nicht hängen lassen.

Reals Trainer Carlo Ancelotti sucht die Schuld auch bei sich

Das sonst so fulminante BBC-Sturmdreieck (Bale, Benzema und Cristiano) enttäuschte bereits beim mageren 1:1 gegen ein ersatzgeschwächtes Villarreal , wo Ronaldo den einzigen Treffer vom Elfmeterpunkt beisteuerte. Und auch in Bilbao fanden die Angreifer kein Durchkommen gegen das baskische Bollwerk. Lediglich ein Fernschuss von Gareth Bale, der nun bereits seit sieben Spielen auf ein persönliches Erfolgserlebnis wartet, sorgte im zweiten Durchgang für Aufregung, ansonsten blieb es weitestgehend ruhig.

"In der zweiten Halbzeit haben wir uns in der gegnerischen Hälfte festgesetzt", erklärte Ancelotti, "aber das war alles viel zu langsam. Wir haben den Ball nicht schnell genug laufen lassen und waren nicht griffig genug. Die Stürmer hatten nicht genügend Raum."

Ist Kroos übermüdet?

Carlo Ancelotti

Mehr als bedient: Carlo Ancelotti wütete nach der Pleite in Bilbao. Getty Images

Der Italiener nahm sich dabei nicht aus der Schuld: "Es gibt Trainer, die bei einem schlechten Auftritt ihres Teams behaupten, es sei nicht ihre Mannschaft. Aber das ist mein Team und das spielt schlecht. Ich trage die komplette Verantwortung, aber ich werde die Schultern nicht hängen lassen." Einmal mehr polterte die spanische Presse und fiel nach Reals fünfter Saisonpleite über das Starensemble her. "Ein königlicher Untergang", titelte die "Marca" am Sonntagmorgen, "Real befindet sich im freien Fall."

Auch Toni Kroos, der nach seinem Wechsel im Sommer so stark begonnen hatte, und bereits zum "neuen Xabi Alonso" getauft wurde, läuft seiner Form seit einigen Wochen hinterher. In Bilbao fiel der Mittelfeldstratege nur durch ein rüdes Foulspiel gegen Andoni Iraola auf, bei dem er der Roten Karte nur knapp entkam. Der Weltmeister ist unter Ancelotti stets gesetzt, konnte jedoch seit Saisonanfang kaum verschnaufen. Deswegen vermutete die "AS": "Kroos ist nach den Dauereinsätzen der letzten Zeit erschöpft."

Letztmals ging es nach dem Debakel im Stadtderby bei Atletico (0:4) so heiß her beim Hauptstadtklub. Doch seitdem läuft es nicht wirklich besser. Der Einzug ins Viertelfinale der Königsklasse sollte trotzdem nicht in Gefahr sein. Durch das 2:0 im Hinspiel auf Schalke ist Real - trotz der aktuellen Krise - in bester Position.

kon