Champions League

Basel: Ängstlich, aber enorm effektiv

Danilo sichert FCP per Handelfmeter gute Ausgangsposition

Basel: Ängstlich, aber enorm effektiv

Schmerz lass nach: Basels Gonzalez wird von Portos Torhüter Fabiano Freitas bei seinem Tor zum 1:0 mit dem Knie am Kopf erwischt.

Schmerz lass nach: Basels Gonzalez wird von Portos Torhüter Fabiano Freitas bei seinem Tor zum 1:0 mit dem Knie am Kopf erwischt. picture alliance

Aus Basel berichtet Carsten Schröter

"Das kommt nicht so häufig vor", sagte Julen Lopetegui. Portos baskischer Coach nahm mit seiner Aussage Bezug auf die höchst mögliche Effizienz der Schweizer. Eine Chance - ein Tor. Aber das war wenigstens sehr sehenswert, wenn Basel seinen heimischen Fans sonst schon nichts weiter anbot.

Spielersteckbrief F. Frei
F. Frei

Frei Fabian

Champions League - Achtelfinale
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Gonzalez: K.o. nach Führungstor

Mittelfeldmotor Fabian Frei hatte einen lichten Moment, als er in der 11. Minute seinen Flügelspieler Derlis Gonzalez starten sah und ihm einen butterweichen Ball in den Lauf und die Schnittstelle der Gäste-Abwehr servierte. Gonzalez setzte sich gegen Alex Sandro durch und schob ins linke untere Eck ein. Den Folgen des Zusammenpralls mit Portos Schlussmann Fabiano Freitas konnte er hingegen nicht lange standhalten, musste eine knappe Viertelstunde nach seinem Führungstreffer ausgewechselt werden.

"Nach diesem frühen Tor hat meine Mannschaft eine gute Reaktion gezeigt, Charakter und Qualität bewiesen", erklärte Lopetegui. Bis zur Halbzeit schafften es die Portugiesen dennoch zunächst nicht, ihre Feldüberlegenheit in Zählbares umzumünzen. Danilos Distanzschuss (20.) markierte die einzige Torchance vor dem Seitenwechsel.

Danilo verwandelt eiskalt

Danach erhöhte Porto den Druck, erspielte sich mehr Gelegenheiten zum Ausgleich. Nachdem Casemiros Ausgleich (49.) nach längerer Bedenkzeit durch das Schiedsrichtergespann zurecht wegen Abseits annulliert wurde, musste nach zwei weiteren Chancen durch Cristian Tello (59.) und Jackson Martinez (65.) ein umstrittener von Walter Samuel verursachter Handelfmeter für den verdienten Ausgleich herhalten. Der das gesamte Spiel über stark aufspielende Rechtsverteidiger Danilo verwandelte eiskalt (79.).

Und was war mit Basel los? Gar nichts! Erschreckend schwach und vor allem harmlos präsentierte sich der FCB im eigenen Stadion. Im zweiten Durchgang schafften die Hausherren keinerlei Entlastung, waren stattdessen komplett in der eigenen Defensive beschäftigt und produzierten obendrein haarsträubende Ballverluste, die Porto eigentlich zum Toreschießen einluden. "Wir sind hinten einfach nicht rausgekommen", haderte Frei, "und haben von Anfang an zu viele Fehler gemacht." Glück für Basel, dass Porto diese nicht zu mehr Treffern nutzte. "Nach dem Ausgleich wollten sie nicht unbedingt das 2:1 schießen", stellte Frei fest. Mit mehr Druck wären die Chancen darauf sicher vorhanden gewesen. Wahrscheinlich in der Angst, doch noch einen Zufallskonter zu kassieren, ging Porto nicht mehr volles Risiko.

Für das Rückspiel haben die Portugiesen nach dem 1:1 nun die wesentlich besseren Chancen auf ein Weiterkommen. Dennoch warnt Porto-Coach Lopetegui: "Es könnte ein gutes Resultat sein. Es hängt aber alles vom Rückspiel ab. Da müssen wir gut spielen und dürfen nicht vergessen, was Basel leisten kann und gegen Real und Liverpool schon bewiesen hat."

Paulo Sousa: "Wir hatten Angst. Das ist nie gut"

Sein Gegenüber, Paulo Sousa, analysierte den schwachen Auftritt seines Teams klar und nüchtern: "Das war eines unserer schlechtesten Spiele. Wir hatten Angst. Das ist nie gut. Von daher ist es für uns ein gutes Resultat." Die defensive Spielweise sei in dieser Form nicht geplant gewesen. "Das hat Porto hervorgerufen. Es war deren Qualität, die uns nach hinten gedrängt hat. Wir konnten uns von dem Druck nicht befreien", zollte Sousa seinen Landsleuten großen Respekt. Für das Rückspiel hat der FCB-Trainer einen klaren Auftrag für seine Spieler: "Wir fahren ohne Illusionen nach Porto, wollen aber auf jeden Fall deutlich verbessert auftreten. Dann haben wir auch eine Chance."