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Die Seepferdchen nerven Juve - Guarin-Gala weckt Inter

Milans Motor stottert weiter - Florenz siegt ohne Gomez

Die Seepferdchen nerven Juve - Guarin-Gala weckt Inter

Überschwänglicher Jubel: Die "Seepferdchen" aus Cesena überraschten Juventus.

Überschwänglicher Jubel: Die "Seepferdchen" aus Cesena überraschten Juventus. Getty Images

Seepferdchen bringen die "Alte Dame" ins Schwimmen

Daran, dass in Sachen Meisterschaft noch einmal Spannung aufkommt, glaubt in Italien wohl kaum noch jemand. Zu groß ist die Dominanz des Rekordmeisters Juve.

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Doch das als "Cavallucci Marini" (Seepferdchen) bekannte Team aus Cesena glaubte an seine eigene Chance, suchte von Beginn an das Heil in der Offensive: So hatte Defrel binnen weniger Minuten zwei Riesenchancen, die jeweils Buffon mit starken Paraden zunichte machte. Der Weltmeister von 2006 rastete danach sprichwörtlich aus, stauchte seine Vordermänner gewaltig zusammen. Es half zunächst nichts: Altmeister Pirlo verlor zu einfach den Ball im Vorwärtsgang, Cesena startete den Gegenzug. An dessen Ende wurde Djuric stark freigespielt, schloss wuchtig und mittig ab. Buffon hatte diesmal keine Abwehrchance (17.).

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Zehn Minuten in Rückstand liegend vergingen, ehe die "Alte Dame" ihrer typischen Art gerecht wurde: kalt, kälter, Juve. Morata stach zunächst per Kopf nach einer butterweichen Flanke von Pogba, ehe Marchisio nach schwacher Abwehrarbeit der Hausherren im Fünfmeterraum den Fuß reinhielt (27. und 33.). Aus dem Rückstand wurde urplötzlich eine 2:1-Führung und das vollgepackte wie stimmungsvolle Dino Manuzzi verstummte. Mit Wiederbeginn aber suchten die "Seepferdchen" direkt wieder den Weg nach vorne, Djuric verpasste zunächst um Haaresbreite eine schöne Hereingabe von Defrel (53.). Besser machte es Brienza, der von der Strafraumkante wuchtig ins linke untere Eck wuchtete (70.) - 2:2. Bei dem für Cesena hochverdienten Punktgewinn blieb es, auch weil Vidal noch kläglich einen berechtigten Handelfmeter links neben das Tor setzte (82.). Im Nachgang lobte Stürmer Morata den Gegner: "Cesena ist eine gute Truppe und schwer im Manuzzi zu schlagen. Sie wissen außerdem, dass der Kunstrasen für jeden Gegner schwer zu bespielen ist."

Milans Motor fehlt der Treibstoff

Mattia Destro

Frust trotz Tor: Mattia Destro Getty Images

Der AC Mailand kommt in der Serie A nicht aus der Krise. Für das Team von Trainer Filippo Inzaghi reichte es am Sonntag gegen Aufsteiger FC Empoli nur zu einem mageren 1:1 (1:0). Aus den sieben Ligapartien 2015 hat Milan nur fünf Punkte geholt. Neuzugang Mattia Destro brachte Milan zwar mit seinem ersten Tor im zweiten Spiel in Führung (40. Minute). Er schloss einen Konter nach Vorlage von Bonaventura aus kurzer Distanz ab. Empoli kam aber durch Stürmer Massimo Maccarone per Kopfballaufsetzer aus elf Metern zum Ausgleich (68.). Milans Torhüter Diego Lopez sah nach einem Handspiel außerhalb des Strafraums in der Schlussphase zudem noch die Rote Karte (84.). Die Krise in Mailand dauert also auch nach dieser Enttäuschung an, Inzaghi verkündete nach dem Spiel etwas ratlos: "So sind die Dinge derzeit nunmal." Damit bezog sich Inzaghi auch auf den Nasenbeinbruch von Verteidiger Alex, der bereits in Minute 8 vom Platz musste.

Guarins Galashow

Am Nachmittag waren Lazio und Inter auswärts gefordert - und bei beiden durften die Deutschen ran. Miroslav Klose stand bei Lazio in der Startelf, während Inter mit Lukas Podolski und Xherdan Shaqiri das Norditalienische Duell in Bergamo anging. Und Letzterer traf prompt früh vom Elfmeterpunkt zur Führung (3.), hatte dabei allerdings etwas Glück, denn Torwart Marco Sportiello war noch dran. Maxi Moralez erzielte per Linksschuss für Atalanta den Ausgleich (27.), doch Fredy Guarin, der schon den Elfmeter rausgeholt hatte, schlenzte das Leder überlegt zur erneuten Führung für die Nerazzurri ins lange Eck (37.).

Zwei Tore, zwei Vorlagen: Inters Fredy Guarin war in Bergamo überragend.

Da gratuliert selbst der Gegner: Fredy Guarin (Nr. 13) schoss gegen Atalanta Bergamo zwei herrliche Distanztore. Getty Images

Und der Kolumbianer drückte dem Spiel auch in Halbzeit zwei seinen Stempel auf, denn Guarin erhöhte in Minute 63 sehenswert per Distanzhammer auf 3:1. Zuvor hatte Benalouane die Gelb-Rote-Karte gesehen (53.). In Überzahl hatte das Mancini-Team keine große Mühe, Guarin bediente Palacio mustergültig, der zum 4:1-Endstand angeschossen wurde (72.).

Einen Dreier fuhr auch Lazio ein: Candreva chippte in Panenka-Manier den Ball vom Elfmeterpunkt zum Tor des Tages ins Netz (23.). Klose spielte wie erwähnt von Beginn an, konnte aber nichts Entscheidendes beitragen und wurde vorzeitig ausgetauscht. Enttäuschend verlief der Nachmittag für Lokalrivale AS Rom. Die Giallorossi kamen gegen das bisher so schwache Parma nur zu einer mageren Nullnummer, weil sie trotz einiger Überlegenheit ihre Chance nicht verwerten konnten.

Ein Torfestival feierte der CFC Genua, der Hellas Verona mit 5:2 abschoss. Agostinis Eigentor brachte die Hausherren auf Kurs (10.), dann gab es zwei Doppelpacks zu bestaunen: Niang (12., 30.) traf für die Genueser, Luca Toni (20., 57.) für Hellas - und die Gäste hätten beinahe zum 3:3 getroffen, doch Gomez verpasste den Ausgleich nur knapp. Und so machten Bertolacci (65.) und Perotti (86.) alles klar für das Gasperini-Team.

Gomez wird geschont, Florenz gewinnt trotzdem

Doppel-Torschütze für Florenz: Gomez-Vertreter Khouma Babacar.

Doppel-Torschütze für Florenz: Gomez-Vertreter Khouma Babacar. imago

Nach fünf Toren in vier Spielen hatte sich Mario Gomez beim AC Florenz eine Pause redlich verdient - und angesichts des bevorstehenden Europa-League-Duells mit Tottenham Hotspur auch erhalten. Gegen Sassuolo Calcio saß der deutsche Nationalstürmer über 90 Minuten auf der Bank. Sein Team gewann am Samstag dennoch mit 3:1 (2:0), seine Vertreter Mohamed Salah (30.) und Khouma Babacar mit einem Doppelpack (32./62.) erzielten die Tore für die Fiorentina. Den Ehrentreffer für Sassuolo markierte Domenico Berardi (67.).

Bittere Pleite für Neapel

Fünf von sechs Spielen im Jahr 2015 hatte der SSC Neapel vor diesem Spieltag gewonnen, sich damit nur Juventus Turin beugen müssen. Doch in Palermo fand das Team von Trainer Rafa Benitez seinen Meister: Nach einer 1:3-Niederlage beträgt der Vorsprung des Tabellendritten gegenüber Florenz nur noch vier Punkte. Der Ehrentreffer von Manolo Gabbiadini (82.) kam zu spät, um dem Spiel noch eine Wendung zu geben.

kon