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Napoli krönt sich mit dem Pokalsieg

Unschöne Randnotizen im Coppa Italia

Napoli krönt sich mit dem Pokalsieg

Doppelpack: Flügelstürmer Lorenzo Insigne nahm die AC-Defensive früh auf die Hörner.

Doppelpack: Flügelstürmer Lorenzo Insigne nahm die AC-Defensive früh auf die Hörner. Getty Images

Von neun verletzten Personen ist die Rede, die sich unter den zwei Lagern mit der Polizei anlegten. Laut italienischen Berichten fielen Schüsse, von denen ein Polizist an der Hand und ein Fan in der Brust getroffen worden ist, der in Lebensgefahr schwebt. Als diese Nachrichten auch zu den Zuschauern im Stadion vordrangen und Offizielle sowie Neapels Spieler Hamsik im SSC-Block Aussagen tätigten, setzte sich die Aggression nahtlos fort - es fielen zahlreiche Feuerwerkskörper auf den Rasen. Die Partie begann letztlich aber doch, mit einer knapp 45-minütigen Verspätung.

Neapel findet besser rein und Insigne sticht

Die ersten Spielminuten vergingen zäh, weil beide Teams einfach Zeit brauchten, um die vorhergegangenen Geschehnisse abzuschütteln. Dann aber fand der SSC stark ins Spiel, vor allem Insigne spielte groß auf. Der Flügelstürmer prüfte erst Torwart Neto mit einem strammen Schuss (6.), dann konnte der überraschte Higuain nach einer Ecke das Leder nicht über die Linie drücken (7.). Schließlich fiel aber das hochverdiente Tor: Hamsik zog den Angriff über die Mitte auf, erkannte auf der linken Außenbahn schließlich den freien Insigne - der schlug den Haken nach innen und schlenzte das Leder perfekt an den rechten Innenpfosten und letztlich ins Tor (11.). Insigne wollte mehr und legte prompt nach: Higuain, der nach seinem am letzten Spieltag erlittenen stumpfen Trauma am Schienbein dennoch auflief, ließ im Vollsprint zwei Gegenspieler stehen, legte dann quer. Zwar verpasste in der Mitte José Callejon, doch von hinten kam der 22-Jährige angerauscht und schnürte seinen Doppelpack. Tomovic fälschte die Direktabnahme unhaltbar ab (17.).

Aus dem Nichts verkürzte dann aber die Viola: Einen halbhohen Ball verlängerte Ilicic gekonnt über die Abwehr und auf den nicht im Abseits stehenden Vargas. Der Angreifer fackelte nicht lange und vollendete mit Wucht ins linke Eck - Torhüter Reina blieb nur der Blick hinterher (28.). In der Folge kam der AC immer mehr auf, drängte Neapel teilweise ganz tief hinten rein. Zur Pause blieb es dennoch beim 1:2 aus Sicht des Teams von Trainer Vincenzo Montella.

Inler unschön, Ilicic ungenau

Coppa Italia, Finale

Der zweite Durchgang begann erst einmal mit einigen harten Szenen, Tomovic und Neapels Inler sahen wegen zu ruppigen Einsteigen zu Recht Gelbe Karten (47. und 49.). Weil sich die Teams danach minutenlang in Fehlpässen "übten", dauerte es extrem lange, ehe wieder ordentlicher Spielfluss zustande kam. Dann aber richtig: Joker Fernandez jagte einen Distanzschuss aufs Tor, Torwart Reina bekam rechtzeitig noch die Hand nach oben (72.). Wenn in diesem bis dato doch schwachen zweiten Durchgang etwas in der Luft lag, dann der Ausgleich der Viola. Dies befeuerte dann auch noch SSC-Mittelfeldmann Inler, der gegen Ilicic zu heftig von hinten nachsetzte und zum zweiten Mal in dieser Begegnung verwarnt wurde - Gelb-Rot (79.).

SSC Neapel

Nach 2012 sicherte sich der SSC Neapel mit Kapitän Marek Hamsik, Gonzalo Higuain, José Callejon und Torwart Pepe Reina (v.l.n.r.) erneut den Coppa Italia. Getty Images

Die Fiorentina drängte nun auf das 2:2, wollte in die Verlängerung. Die Chance dazu vergab Ilicic, der nach einem schönen Zuspiel von Joker Matri freie Bahn hatte, seinen Schuss allerdings am langen Pfosten vorbei setzte (85.). Am Ende brachte Florenz nichts mehr zustande, kassierte in Überzahl gar noch das 1:3: Mertens machte den Pokalsieg endgültig perfekt. Nach einem schönen Querpass von José Callejon kam der Belgier freistehend an den Ball, versenkte diesen souverän gegen die Laufrichtung von Torwart Neto (90.+2). Der SSC ist damit nach 2012 (damals 2:0 gegen Juventus) erneut der Sieger in der Coppa Italia.