Im CL-Spitzenspiel wurde Julian Draxler erst spät eingewechselt, im französischen Spitzenspiel stand der Deutsche in der Startelf. Spitzenspiel, denn im Duell Paris Saint-Germain gegen Girondins Bordeaux trafen die beiden einzigen ungeschlagenen Mannschaften der Ligue 1 aufeinander. Die offensive Aufstellung von PSG-Coach Emery wirkte sich für die Gäste aber schnell fatal aus. Neymar zirkelte bereits nach fünf Minuten einen Freistoß in den Winkel, wenig später spielte er Cavani frei, der das 2:0 erzielte (12.). Auch wenn Bordeaux vorne ansehnlichen Fußball bot, brannte es hinten lichterloh. Beispiel: Obwohl Mbappé eine Hereingabe von Berchiche verpasste, stand hinter ihm Meunier blank - 3:0, die Vorentscheidung (21.).
Wendepunkt Elfmeter - Neymar schießt
Dann war Girondins an der Reihe: Für ein paar ordentliche Vorstöße konnten sich die Gäste nach einer von Sankharé vollendeten Kombination belohnen (31.). Aber gerade als das Spiel ausgeglichener wurde, ging Jovanovic im eigenen Strafraum unglücklich zum Ball - Elfmeter. Die Rangliste der Pariser Schützen schien überarbeitet, ohne das Begehren Cavanis schnappte sich Neymar den Ball und verwandelte nach verzögertem Anlauf zum 4:1 (41.). Damit konnte Bordeaux seine beste Phase nicht zu weiteren Treffern nutzen, in der Folge blieben die Gäste zu harmlos. Paris machte noch vor der Pause alles klar - Mbappé bediente Draxler, der halblinks aus 13 Metern volley ins lange Eck schoss (45.).
Selten drehte die gefürchtete Offensivabteilung der Emery-Elf wirklich auf, wie schon gegen Bayern überzeugte sie vor allem durch Effizienz. Im zweiten Durchgang fuhren die Hauptstädter den Schongang, nur Mbappé wollte seinen Treffer erzielen (58.). Girondins war zwar bemüht, ein zweites Tor zu schießen, in der Vollendung waren die zahlreichen Versuche aber zu harmlos. So konnte PSG die Zeit verrinnen lassen, ohne große Comeback-Versuche zu riskieren. Das zweite Tor wurde den Gästen dennoch gewährt, Malcom verwandelte einen von Meunier verursachten Strafstoß zum 6:2-Endstand. Die nationale Überlegenheit der Franzosen lässt derzeit kaum Zweifel aufkommen, wer die Ligue 1 in dieser Saison wohl gewinnen wird.