kicker

Nach Karate-Kick: OM suspendiert Evra

Ausraster hat ein Nachspiel für den Routinier

Nach Karate-Kick: OM suspendiert Evra

Sein Ausraster blieb nicht folgenlos: Patrice Evra.

Sein Ausraster blieb nicht folgenlos: Patrice Evra. Getty Images

Die Entscheidung wurde nach einem Gespräch zwischen Evra und OM-Präsident Jacques-Henri Eyraud bekanntgegeben. Bereits zuvor hatte die UEFA ein Disziplinarverfahren gegen den 36-Jährigen "wegen gewalttätigen Verhaltens" eingeleitet und den Linksverteidiger für mindestens eine Partie gesperrt. Das endgültige Strafmaß der UEFA-Kontroll-, Ethik- und Disziplinarkammer wird für den 10. November erwartet, der nächsten Sitzung des Gremiums.

OM bemühte sich aber auch um Aufklärung und erklärte, dass Evra vor der Partie bei Vitoria Guimaraes (0:1) von einer "Handvoll Provokateure" aus dem eigenen Lager "besonders hasserfüllt" beleidigt wurde. Das war aber kein Grund, um der Suspendierung zu entgehen. Evra hätte "als professioneller und erfahrener Spieler nicht so unangemessen reagieren" dürfen, heißt es in der Stellungnahme des Vereins. Ähnlich hatte sich auch Trainer Rudi Garcia geäußert: "Pat hat Erfahrung und er darf nicht reagieren, das ist offensichtlich." Ganz unrecht hat der Coach nicht, verfügt Evra doch über immense Erfahrung: So spielte er jahrelang für europäische Topklubs wie Manchester United oder Juventus Turin und kann auch auf 81 Länderspiele für Frankreich verweisen.

Marseille verurteilte aber auch das Fehlverhalten besagter Zuschauer. Beim Aufwärmen hatten sich OM-Spieler und Zuschauer am Spielfeldrand verbal ausgetauscht. Was genau gesagt wurde, ist unklar. Nicht aber die Tatsache, dass Evra zu einem Karate-Tritt gegen einen der Zuschauer ansetzte und dass die portugiesischen Ordner die Auseinandersetzung beendeten. Für Evra, der als Reservespieler eingeplant war, bedeutete dies zugleich einen kuriosen Platzverweis - noch vor dem Anpfiff sah er die Rote Karte.

drm