Bundesliga

Für Genki Haraguchi geht die Tür bei Hertha BSC wieder auf

Hertha: Kalou zurück, aber noch mit Anzeichen von Müdigkeit

Für Haraguchi geht die Tür wieder auf

Könnte in Berlin doch noch eine Zukunft über 2018 hinaus haben: Genki Haraguchi.

Könnte in Berlin doch noch eine Zukunft über 2018 hinaus haben: Genki Haraguchi. imago

"Man sieht ihm noch den Reisestress an", sagte Dardai am Freitagmittag. "Wir werden ihn auch am Samstag im Training beobachten und schauen, wie er sich bewegt." Kalou steht vor seinem 100. Pflichtspieleinsatz für Hertha. Sollte er ins Sturmzentrum neben Kapitän Vedad Ibisevic oder gar beim Anpfiff zunächst auf die Bank rücken, könnte auf dem linken Flügel Genki Haraguchi zum Zug kommen, der mit der japanischen Nationalelf das WM-Ticket für Russland gelöst hat.

"Von Müdigkeit war nach der Reise bei Genki nichts zu sehen. Er hatte freche Augen und hat gelacht. Ich arbeite sehr gern mit ihm", bekräftigte Dardai am Freitagmittag. "Dass er hier weg wollte, war seine eigene Idee. Jetzt ist er hier. Wir wissen, was wir an ihm haben. Ich erwarte von ihm den nächsten Schritt, er hat das drauf."

Spielersteckbrief Haraguchi
Haraguchi

Haraguchi Genki

Spielersteckbrief Kalou
Kalou

Kalou Salomon

Spielersteckbrief Skjelbred
Skjelbred

Skjelbred Per Ciljan

Spielersteckbrief Mittelstädt
Mittelstädt

Mittelstädt Maximilian

Spielersteckbrief Kurt
Kurt

Kurt Sinan

Spielersteckbrief Torunarigha
Torunarigha

Torunarigha Jordan

Dardai fordert den nächsten Schritt

Der nächste Schritt, den Dardai seit längerem einfordert, sind mehr Tore und Assists vom Flügelspieler, der sich lange mit einem möglichen Wechsel zum englischen Premier-League-Aufsteiger Brighton & Hove Albion beschäftigt hatte. Auch Manager Michael Preetz unterstrich mit Blick auf die Mehrfachbelastung der kommenden Wochen: "Wir können jeden Spieler gebrauchen, der Leistung gebracht hat. Und da gehört Genki ohne Frage dazu. In den Spielzeiten, die wir als Sechster und Siebter beendeten, war er ein wesentlicher Faktor." Dann habe er "so ein bisschen den Faden verloren, weil er sich mehr mit seiner vertraglichen Situation beschäftigt hat als mit Fußball".

Er ist hier und hat jetzt dreimal pro Woche Gelegenheit, sich anzubieten - für einen anderen Verein oder auch für uns. Das ist ja gar keine Frage, dass alle Optionen offen sind.

Michael Preetz über die Zukunft von Genki Haraguchi

Die Saison-Vorbereitung des Japaners war unterm Strich gut, in den bisherigen drei Pflichtspielen kam Haraguchi jeweils als Joker zum Einsatz. Preetz deutlich: "Er ist hier und hat jetzt dreimal pro Woche Gelegenheit, sich anzubieten - für einen anderen Verein oder auch für uns. Das ist ja gar keine Frage, dass alle Optionen offen sind."

Noch in der Vorbereitung hatte der Manager, der im Mai nach monatelangem Poker das Angebot zur Vertragsverlängerung an Haraguchi zurückgezogen hatte, einen Kurswechsel und eine Perspektive des Japaners über 2018 hinaus in Berlin praktisch ausgeschlossen - jetzt öffnet er dem Profi, der 2014 von den Urawa Red Diamonds gekommen war, wieder etwas die Tür.

Skjelbred fit - Mittelstädt, Torunarigha und Kurt bei der U23

Der Mitte der Woche wegen einer Erkältung fehlende Per Skjelbred ist derweil wieder gesund und steht gegen Werder bereit. "Per hat gut gefightet im Training, das sieht gut aus", erklärte Dardai, der seinen Jung-Profis - an der Spitze Maximilian Mittelstädt, Jordan Torunarigha und Sinan Kurt - am Freitagabend in der U23 beim Regionalliga-Spiel gegen die VSG Altglienicke mit Torsten Mattuschka zu Spielpraxis verhilft.

Torunarigha, der gegen Bremen noch in den 18er-Kader rutschen könnte, soll im Team von Ante Covic vorsorglich nur 60 Minuten spielen. Dass Hertha in der Vorsaison gegen Werder nicht gut aussah (0:1/H, 0:2/A), hat man in Berlin noch nicht vergessen. "Sie haben uns letztes Jahr hier geschlagen, schmerzhaft - das tut immer noch weh", bekannte Dardai. "Da haben sie ein Tor mehr geschossen als wir, diesmal soll es umgekehrt sein."

Dardai hat als Trainer noch nie gegen Werder gewonnen

Als Trainer konnte Dardai bislang noch keinen Sieg gegen Werder landen - das soll sich am Sonntag ändern. "Ich bin froh, dass Claudio Pizarro nicht mehr dabei ist, der hat mich in vielen Spielen als Spieler oder Trainer geärgert", sagte Dardai lachend. "Aber das ist vorbei. Jetzt haben wir die Gelegenheit zu zeigen, dass wir zu Hause der Herr sind."

Natürlich gibt es Szenen, wo man ein bisschen schimpft - aber da ist egal, ob eine Frau oder ein Mann pfeift.

Pal Dardai vor dem Bundesligadebüt von Bibiana Steinhaus

Dass Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus am Sonntag in Berlin ihr Erstliga-Debüt geben wird , ist für den Hertha-Coach unterdessen kein großes Thema. Er sagt über die Beförderung der Unparteiischen ins deutsche Fußball-Oberhaus: "Wenn jemand so gut pfeift wie Bibiana Steinhaus, hat sie es verdient, in der 1. Liga zu pfeifen. Das ist ganz normal. Sie hat schon in der 2. Liga hier gepfiffen - fehlferfrei, wunderbar. Sie braucht Konzentration und eine gute Tagesform, so wie alle anderen auch." Dass es dennoch auch mal Unstimmigkeiten geben kann, liegt für den Ungarn in der Natur der Sache: "Natürlich gibt es Szenen, wo man ein bisschen schimpft - aber da ist egal, ob eine Frau oder ein Mann pfeift."

Steffen Rohr