Bundesliga

Kalou und die Liebe zum Freitag

Preetz und Dardai können Löw nicht verstehen

Kalou und die Liebe zum Freitag

Daumen hoch: Salomon Kalou hat sich mit einem Dreierpack in Berlin endgültig zurückgemeldet.

Daumen hoch: Salomon Kalou hat sich mit einem Dreierpack in Berlin endgültig zurückgemeldet. Getty Images

Für Kalou war das Spiel gegen die Borussia erst sein dritter Bundesliga-Einsatz in dieser Saison, erst der zweite von Beginn an. Der Grund ist bekannt: Der 31-Jährige musste sich wegen zweier familiärer Trauerfälle zwischenzeitlich bei seinem Arbeitgeber abmelden und hernach im Training erst seine Fitness wieder herstellen.

Spätestens in besagter 18. Minute, als der Ivorer das herrliche Zuspiel von Weiser präzise mit dem Kopf verwertete, war jedem Berliner Anhänger klar: Kalou ist zurück! Doch nicht nur das: Der Stürmer steuerte nach einem Abwehrfehler der Gladbacher auch das 2:0 (33.) und kurz vor Spielschluss auch das finale 3:0 bei (84.). Er bewies damit auch, dass der Freitag anscheinend sein Lieblingstag der Woche ist. Denn bislang traf der Angreifer dreimal in der Bundesliga mehrfach. Jene drei Spiele fanden an einem Freitagabend statt: Dreierpack am 6. November 2015 beim 3:1 in Hannover, Doppelpack beim 3:2 gegen Stuttgart 3. Oktober 2014, Dreierpack dieses Mal.

Spielersteckbrief Kalou
Kalou

Kalou Salomon

Spielersteckbrief Weiser
Weiser

Weiser Mitchell

Trainersteckbrief Dardai
Dardai

Dardai Pal

Hertha BSC - Vereinsdaten
Hertha BSC

Gründungsdatum

25.07.1892

Vereinsfarben

Blau-Weiß

mehr Infos

Der befreite Kalou

"Sein Kopf ist wieder frei, das hat man heute auch gesehen", sagte der zweimalige Vorlagengeber Weiser hinterher gegenüber "Sky". Kalou selbst zeigte sich derweil überglücklich: "Es ist ein gutes Gefühl, einen Dreierpack zu schnüren. Nach all den schwierigen Momenten war es mein erstes Bundesliga-Tor in dieser Saison. Es war für mich eine Erlösung."

Spielbericht

Im Stile eines echten Teamplayers ergänzte der Champions-League-Sieger von 2012 (Chelsea): "Ich freue mich aber auch fürs Team, denn wir haben heute einen Sieg gebraucht. Wir müssen diesen Geist für den Rest der Saison beibehalten. Wir haben das Potenzial. Wir müssen an uns glauben, weiter vorwärts gehen und versuchen, weitere Spiele zu gewinnen." Sein Trainer Pal Dardai vermied es ebenfalls, allein seinen torreichen Spieler zu erwähnen: "Die erste Hälfte war genauso, wie wir uns das vorgestellt hatten. Wir haben Druck gemacht und schöne Tore erzielt. Wir haben es danach mit Geduld gemacht und wollten nicht mehr so viel nach vorne spielen - und haben trotzdem noch ein schönes Tor erzielt."

Die Causa Weiser sorgt für Unverständnis

Mitchell Weiser (links) gegen Christoph Kramer

(K)ein Kandidat für Bundestrainer Joachim Löw: Flügelspieler Mitchell Weiser. Getty Images

Am Rande des insgesamt verdienten 3:0 der Alten Dame, die sich damit weiter oben im Tableau verankerte und zudem alle fünf Heimspiele in dieser Saison gewann, kam noch einmal der Name Weiser auf. Warum? Weil der 22-Jährige für die nun bevorstehende Länderspielreise nicht von Bundestrainer Joachim Löw nominiert worden war - andere Defensivakteure wie Leverkusens Benjamin Henrichs (19) oder Wolfsburgs Yannick Gerhardt (22) dagegen schon .

Das sorgt für deutliches Unverständnis bei Berliner Offiziellen. "Ich bin kein Freund davon, Löw seine Spieler zu empfehlen", sagte Hertha-Manager Michael Preetz zwar. Dennoch hob er die Qualitäten von Weiser direkt nochmals hervor: "Er ist ein vielseitiger Spieler, der auf beiden Seiten eingesetzt werden kann. Und er hat Spielwitz, das hat er heute wieder gezeigt. Er ist ohne Frage ein Spieler, der der Nationalmannschaft gut tun würde." Coach Dardai legte nach: "Ich glaube, er ist bereit für die Nationalmannschaft. Er ist ein guter Junge, der im Spiel alles gibt. Ich kann ihn nur empfehlen."

mag

Bilder zur Partie Hertha BSC - Bor. Mönchengladbach