Ein Tag mehr Pause, kürzere Reisewege, mit Schweden oder Schweiz im angestrebten Viertelfinale der vermutlich leichtere Weg unter die besten Vier: Die Trauer der englischen Auswahl über das 0:1 gegen Belgien dürfte sich in Grenzen halten. Diesen Eindruck verstärkte Southgate mit seinem Statement. Er sprach von "einem guten Test" gegen die Belgier und verteidigte die Rotation mit acht Neuen in der Startelf: "Die K.-o.-Spiele sind die wichtigsten Spiele des Jahrzehnts. Natürlich willst du deine Schlüsselspieler da in bester Form haben."
Im Vorfeld war es auch Southgates Gegenüber Roberto Martinez nicht verborgen geblieben, dass der zweite Platz dieser Gruppe G einige Annehmlichkeiten verspricht. Nun ist es andersrum gekommen - England hat sich den zweiten Rang "gesichert". Dass seine Auswahl dabei möglicherweise ihr Momentum verspielt hat, glaubt Southgate nicht. Vielmehr lobte er seinen zweiten Anzug: Die Spieler hätten alles gegeben, "nicht aufgehört zu spielen und versucht, etwas herauszuholen".
Ob Harry Kane gespielt hätte, wenn es noch um etwas gegangen wäre? "Ja, sicher", so Southgate, der stattdessen Jamie Vardy im Sturm beginnen ließ. Der Stürmer von Leicester City freute sich über seinen Einsatz und frohlockte: "Wir haben ein junges Team und keinen Druck. Jeder kann zeigen, was er kann." Über seine Rolle als erfahrener Akteur im Team der "Young Lions" scherzte der 31-Jährige: "Ich freue mich, dass ich mein Alter noch nicht so spüre. Das Achtelfinale gehen wir jetzt mit allem, was wir haben, an."
Ob der englische Plan aufgeht, wird sich am Dienstagabend (20 Uhr) zeigen. Dann treffen die Three Lions im Achtelfinale auf Kolumbien, den - verglichen mit Japan - wohl stärkeren Gegner auf dem Weg ins Viertelfinale.