Nationalelf

Einzigartig bei DFB-Gegner Spanien: Debütant Marcos Alonso vom FC Chelsea folgt in der Nationalmannschaft auf Großvater und Vater

Chicharito und der mexikanische Einzelfall

Einzigartig: Debütant Alonso folgt auf Großvater und Vater

In der dritten Generation für ihr Heimatland im Einsatz: Chicharito, Marcos Alonso und Diego Forlan.

In der dritten Generation für ihr Heimatland im Einsatz: Chicharito, Marcos Alonso und Diego Forlan. imago

Als der Name von Marcos Alonso am Freitag auf der Kaderliste der spanischen Nationalmannschaft auftauchte , kam das doch ziemlich überraschend. Selbst für den Linksverteidiger mit dem großen Offensivdrang, der für die von Chelsea-Coach Antonio Conte anberaumten freien Tage bereits einen Dubai-Urlaub geplant und gebucht hatte. Diesen sagte Alonso letztendlich aber wohl sehr gerne ab, denn nun wartet sein Debüt in "La Roja".

Auch für die Familie des 27-Jährigen, in der sicherlich die eine oder andere Freudenträne geflossen sein wird, war es ein besonderer Tag. Denn von nun an wird der Name Alonso noch mehr als ohnehin schon im spanischen Fußball einer für die Ewigkeit bleiben: Großvater Marquitos ist eine echte Legende bei Real Madrid, gewann mit den Königlichen zwischen 1954 und 1962 fünfmal die spanische Meisterschaft und fünfmal den Europapokal der Landesmeister - dazu kam er auf zwei Länderspiele.

Lopetegui: "Perfekter Moment, um ihn dazuzuholen"

Marcos Alonso Peña, Sohn von Marquitos und Vater des aktuellen Chelsea-Profis, kann ebenfalls einige Erfolge aufweisen, spielte unter anderem für Atletico Madrid und den FC Barcelona. Dazu machte er zwischen 1981 und 1985 insgesamt 22 Länderspiele für Spanien, repräsentierte seine Farben auch bei der Europameisterschaft 1984, bei der "La Roja" nur das Finale gegen Frankreich verlor (0:2). Und nun also Marcos Alonso - eine einzigartige Geschichte im spanischen Fußball. "Es war der perfekte Moment, um ihn dazuzuholen. Er ist in herausragender Form und deswegen haben wir uns dazu entschieden", begründete Nationaltrainer Julen Lopetegui, der den schnellen Linksfuß jüngst auch beim 0:3 in Barcelona vor Ort beobachtet hatte.

Dass "nur" der Sohn auf den Vater gefolgt ist, gab es in der Vergangenheit auf der iberischen Halbinsel natürlich schon häufiger: Keeper Pepe Reina (33 Länderspiele) und dessen Vater Miguel (5) sowie Ex-Bayern-Profi Xabi Alonso (114) und dessen Vater Perico (20) sind da nur zwei Beispiele.

Zwei weitere Beispiele: Uruguay und Mexiko

Weltweit sind es nur sechs Nationen, die Nationalspieler einer Familie aus drei Generationen hervorbrachten. Dazu zählt unter anderem Uruguay mit Diego Forlan, der bei der WM 2010 wie Torschützenkönig Thomas Müller fünf Treffer erzielt hatte. Einen Einzelfall bildet die Familie des ehemaligen Leverkusen-Angreifers Chicharito (99 Länderspiele), die als einzige in allen drei Generationen auch an einer Weltmeisterschaft teilnahm. Tomas Balcazar war bei der WM 1954 in der Schweiz, dessen Schwiegersohn Javier Hernandez ("Chicharo") bei der Heim-WM 1986 dabei. Mit dem Führungstor beim überraschenden 2:0 gegen Frankreich bei der WM-Endrunde 2010 von dessen Sohn, Chicharito, schloss sich ein Kreis.

msc

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