Higuain zeigt seine Qualität ganz spät
Gefühlswelten, die im Lager von Juventus Turin extrem rar gesät sind, mussten am späten Samstagabend mal wieder durchlebt werden: Im 144. Derby della Mole gegen Erzrivale Torino sah es nämlich für über 90 Minuten nach der ersten Heimniederlage seit wettbewerbsübergreifenden 49 Partien aus.
Doch Joker Gonzalo Higuain, der zunächst aufgrund des am Dienstag (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker.de) anstehenden Rückspiels im Champions-League-Halbfinale gegen Monaco auf der Bank gesessen hatte, egalisierte in der zweiten Minute der Nachspielzeit mit einem überragenden Drehschuss ins linke untere Eck den 0:1-Rückstand. Keeper Joe Hart streckt sich vergebens. Die zwischenzeitliche Torino-Führung hatte der ehemalige Roma-Akteur Adem Ljajic mit einem zauberhaften Freistoßtreffer erst hergestellt (52.) und dabei Buffon-Ersatzmann Neto keinerlei Chance gelassen.
50 Heimspiele in Folge ungeschlagen
Durch den glücklich ergatterten Punkt sind die Bianconeri der sechsten Meisterschaft in Serie aber nur einen kleinen Schritt näher gekommen: Juventus führt nun mit 85 Punkten vor den Verfolgern Neapel (77) und Rom (75), das erst am Sonntagabend (20.45 Uhr) bei Milan antritt und auf sieben Zähler verkürzen kann.
Viel wichtiger aber für die Moral des Teams von Trainer Massimiliano Allegri: Durch die abgewendete Derby-Pleite hielt Juve die famose Heimbilanz von nunmehr 50 wettbewerbsübergreifenden Partien ohne Niederlage (43/7/0) aufrecht. Das dürfte bei Monaco, das am Dienstag ein 0:2 aus dem Hinspiel aufholen muss, für Eindruck sorgen.
Ein Trostpflaster gab es derweil auch für den FC Turin: Die Granatroten rangieren mit aktuell 50 Zählern längst im gesicherten Mittefeld, nach oben wie unten geht seit geraumer Zeit nichts mehr. Deswegen dürfte der Beinahe-Sieg nur halb so sehr schmerzen für Andrea Belotti & Co.
Mertens ballert einfach weiter
Torschützen unter sich: Dries Mertens und Lorenzo Insigne. Getty Images
Neapel hatte derweil am frühen Samstagabend mit 3:1 (1:0) gegen Cagliari Calcio gewonnen und damit die Chancen auf die direkte Teilnahme an der Champions-League-Gruppenphase 2016/17 gewahrt. Mann des Tages war einmal mehr Angreifer Dries Mertens, der nach Vorlage für Lorenzo Insigne und selbst erzieltem Doppelpack aktuell bei stolzen 24 Saisontoren steht und einmal mehr gezeigt hat, wie wichtig er für die Neapolitaner ist.
Der Schachzug von Trainer Maurizio Sarri, den Belgier seit Saisonbeginn im Sturmzentrum zu platzieren, zahlt sich weiterhin glänzend aus.