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Dimitri Payet äußert sich in einem Interview erstmals zu seinem erzwungenen Transfer zu Olympique Marseille: "West Ham United hat mich gelangweilt"

Franzose äußert sich erstmals nach erzwungenem Wechsel

Payet: "West Ham hat mich gelangweilt"

Fühlt sich in Marseille jetzt wieder wohl: Dimitri Payet.

Fühlt sich in Marseille jetzt wieder wohl: Dimitri Payet. imago

"Ich wollte nicht länger in einem Team aus den unteren Regionen der Premier League spielen. Das defensive System, in dem wir agiert haben, hat mir überhaupt keinen Spaß gemacht", sagte Payet in einem Interview mit der französischen Sporttageszeitung "L’Equipe": "Man könnte sagen, dass ich angekotzt war, ja. Ich habe in jedem Spiel hart gearbeitet ohne auch nur ein bisschen Spaß zu haben. Man könnte sagen, dass ich gelangweilt war", meinte Payet, der bei seinem Wechsel noch familiäre Gründe als den Grund genannt hatte, nach Frankreich zurückkehren zu wollen. Der Mittelfeldspieler hatte sich bei West Ham geweigert zu trainieren und war dafür scharf kritisiert worden.

Man könnte sagen, dass ich angekotzt war, ja. Ich habe in jedem Spiel hart gearbeitet ohne auch nur ein bisschen Spaß zu haben.

Dimitri Payet
Spielersteckbrief Payet
Payet

Payet Dimitri

Olympique Marseille - Vereinsdaten
Olympique Marseille

Gründungsdatum

01.08.1899

Vereinsfarben

Weiß-Blau

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West Ham United - Vereinsdaten
West Ham United

Gründungsdatum

01.01.1895

Vereinsfarben

Weinrot-Hellblau

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"Ich hatte Kontakt mit Marseille gehabt. Die Philosophie von Trainer Rudi Garcia kannte ich sehr gut. Die Wahl war einfach. Wenn ich sechs Monate gewartet hätte, hätte ich sechs Monate verloren", betonte der 29-Jährige, der von einem Moment nach dem knappen Heimsieg gegen Abstiegskandidat Hull City am 17. Dezember 2016 berichtete: "Wir haben 1:0 gewonnen, aber sie haben viermal den Pfosten getroffen. In der Kabine waren alle glücklich, aber der beste Spieler war an diesem Tag der Pfosten. Ich dachte, dass ich mich dort nicht mehr verbessern würde. Im Gegenteil, ich hätte mich zurückentwickelt. Ich brauchte eine neue Herausforderung."

Die Klubverantwortlichen hätten gewusst, dass er den Verein verlassen wollte. Mit Coach Slaven Bilic habe er schon im Sommer darüber geredet: "Wir haben es zu Saisonbeginn diskutiert, als ich von der EURO zurückkam, aber der Klub hat einem Wechsel den Riegel vorgeschoben. Das habe ich respektiert." Er hätte, so Payet, schon im Sommer "in den Krieg ziehen" können. Als die Klubchefs seinem Wechselwunsch nach Marseille im Januar erneut eine klare Absage erteilen wollten, "habe ich gesagt, dass ich nicht länger für West Ham spielen werde".

Die Fans hassten mich, wie sie mich vorher geliebt haben. Ich kann es ihnen nicht verübeln.

Dimitri Payet

Die Klubführung reagierte verbittert, auch die Fans der Hammers nahmen seinen Trainingsboykott erwartungsgemäß alles andere als gut auf. Aus dem einstigen Publikumsliebling wurde schnell der undankbare Fußballsöldner. Schließlich hatte der Klub Payet ein Jahr zuvor zum bestbezahlten Spieler der Klubhistorie gemacht. Die Reaktion der Fans habe ihn nicht überrascht. "Das ist normal. Sie hassten mich, wie sie mich vorher geliebt haben. Aus diesem Grund fielen die Reaktionen krass aus. Ich kann es ihnen nicht verübeln", meinte Payet: "In diesen anderthalb Jahren haben sie mir viel gegeben und das werde ich nie vergessen."

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