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Furchtloser Ranieri: Auf ein Glas mit Mourinho

Wer hütet Leicesters Tor: Zieler oder Schmeichel?

Furchtloser Ranieri: Auf ein Glas mit Mourinho

Ziemlich beste Freunde: Leicesters Coach Claudio Ranieri (re.) und Manchester Uniteds José Mourinho.

Ziemlich beste Freunde: Leicesters Coach Claudio Ranieri (re.) und Manchester Uniteds José Mourinho. imago

So langsam sollte sich Mourinho Sorgen um seinen Weinvorrat machen. Denn auch Ranieri würde mit dem Portugiesen gerne einen 'Versöhnungs-Wein' trinken, nachdem sich erst vor wenigen Wochen Pep Guardiola einer Einladung des Portugiesen auf einen edlen Tropfen nicht abgeneigt gezeigt hatte. "Ich liebe Rotwein, und wenn er mir einen anbietet, würde ich nach der Partie mit ihm trinken", sagte Ranieri vor dem Match zwischen Manchester United und Leicester City am Samstagmittag (13.30 Uhr, LIVE! auf kicker.de).

Dabei gab es eine Zeit, in der sich Ranieri mit Mourinho wohl nicht an einen Tisch gesetzt hätte. Im Jahr 2004 wurde Ranieri beim FC Chelsea gefeuert, sein Nachfolger Mourinho hatte keine guten Worte für seinen Vorgänger übrig. Der Portugiese nannte den Italiener einen "Verlierer" und machte sich über dessen angeblich schlechtes Englisch lustig. Der verbale Schlagabtausch setzte sich in Italien fort, wo beide zur selben Zeit tätig waren. Mourinho, damals Inter-Coach sagte im Jahr 2008, dass Roma-Trainer Ranieri "70 Jahre alt" sei - dabei war er damals erst 56. Zudem fehle ihm die "Siegermentalität" und nun sei es "zu spät, dies zu ändern". "Ich bin nicht wie Mourinho", ätzte Ranieri zurück, "ich brauche nicht zu gewinnen, um meiner selbst sicher zu sein."

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Ranieri: Streit ist "prähistorisch"

Vergeben, vergessen. Den Streit nennt Ranieri "prähistorisch". Vielmehr sei Mourinho "eine fantastische Person", das Verhältnis "sehr gut". Seit dem "Soccer Aid"-Benefizspiel im letzten Dezember, als Mourinho die englische Auswahl und Ranieri die Weltauswahl betreute, seien sich beide nähergekommen. Aber vielleicht gibt es für die Nachsicht des Italieners ja noch einen anderen Grund: Denn mittlerweile hat sich der Erfolg ihm zugewandt. Nicht nur dass Leicester Citysensationell englischer Meister wurde, auch persönlich hat er sich bei Mourinho revanchiert. Denn am 14. Dezember 2015 gewann Leicester mit 2:1 an der Stamford Bridge - zwei Tage später war Mourinho seinen Job als Chelsea-Trainer los!

Fuchs' gute Erinnerungen

Und auch dieses Mal will Ranieri seinem Kontrahenten bei aller Lobschätzung wieder ein Bein stellen. "Wir haben keine Angst", sagte er vor dem Gastspiel, "wir wollen gewinnen, das ist unsere Philosophie". An das "Theater of Dreams" haben die Füchse beste Erinnerungen, machten sie doch im vergangenen Jahr mit dem 1:1 am drittletzten Spieltag die Meisterschaft quasi perfekt. "Es war wohl unser härtestes Auswärtsspiel", erinnert sich der Ex-Schalker Christian Fuchs, "aber es war auch das Spiel, in dem wir Meister geworden sind". Selbst wenn der Titelgewinn erst einen Tag später durch das 2:2 Tottenhams in Chelsea sicher feststand.

Zieler oder Schmeichel: Wer hütet das Tor im Old Trafford?

Ron-Robert Zieler

Hofft auf einen weiteren Einsatz gegen Manchester United: Leicester Keeper Ron-Robert Zieler. picture alliance

Noch nicht sicher ist, wer im Old Trafford das Tor hüten wird. Zuletzt durfte der deutsche Nationalkeeper Ron-Robert Zieler zweimal ran, da die etatmäßige Nummer eins Kasper Schmeichel wegen einer Gehirnerschütterung pausieren musste. Diese sei aber soweit abgeklungen, bereits am Donnerstag absolvierte der Däne wieder erste Einheiten. Im Abschlusstraining wird Schmeichel noch einem letzten Test unterzogen, anschließend wird Ranieri seine Entscheidung treffen. "Wenn nichts Ernstes auftritt, kommt er rein und wird spielen, andernfalls nicht", sagte der Italiener.

jer