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Klopp reuig: "Mein Jubel war nicht erlaubt"

Liverpool-Trainer über Liverpools 4:3 gegen Arsenal

Klopp reuig: "Mein Jubel war nicht erlaubt"

"Da war es schon zu spät": Jürgen Klopp nach dem zwischenzeitlichen 4:1 für Liverpool bei Arsenal.

"Da war es schon zu spät": Jürgen Klopp nach dem zwischenzeitlichen 4:1 für Liverpool bei Arsenal. picture alliance

Als er nach dem Abpfiff bei der BBC gefragt wurde, ob er genau das erwartet habe, antwortete Jürgen Klopp lachend: "Ganz genau." Nach dem 4:3 des FC Liverpool am Sonntag bei Arsenal galt es ein ziemlich verrücktes Auftaktspiel zu erklären.

Arsenal dominierte die ersten rund 35 Minuten und führte verdient; Liverpool kam zurück, erst glücklich mit dem Ausgleich kurz vor der Pause, dann wuchtig mit drei Toren binnen 14 Minuten; und doch hätten die Reds das 4:1 fast noch verspielt, in der 75. Minute hatte Arsenal auf 3:4 verkürzt.

Wie nahm Klopp dieses wahnwitzige Auf und Ab wahr? "Nach einer halben Stunde sah es nicht nach einem Liverpool-Tag aus", analysierte er, seine Mannschaft habe nicht mutig genug verteidigt - so mache eine hochstehende Formation "keinen Sinn". Nach dem Seitenwechsel jedoch habe sie "kompakter gespielt", die Dinge, die von Anfang an geplant waren, endlich "zusammen umgesetzt".

Klopps Jubel: "In dem Moment haben wir die Maschinen heruntergefahren"

Und die kurzzeitige Blackout-Phase nach dem 4:1? "Bei der Aufregung in der letzten halben Stunde habe ich eine große Rolle gespielt", meinte Klopp überraschend, aber voller Ernst, "denn wenn noch 35 Minuten zu spielen sind, ist es ist nicht erlaubt, so zu jubeln, wie ich es gemacht habe. In dem Moment haben wir die Maschinen heruntergefahren. Aber das Spiel war noch nicht vorbei. Wir haben Arsenal einen Weg zurück ins Spiel gezeigt."

Worauf Klopp anspielte: Nach dem 4:1 war Neuzugang Sadio Mané nach seinem herrlichen Solo an die Seitenauslinie gerannt und Klopp auf dem Rücken gesprungen, der ihn dafür bereitwillig zur Verfügung gestellt hatte. Weitere Spieler fügten sich in die Jubeltraube. "Ich habe es in dem Moment schon gewusst", sagte Klopp reuig, "aber da war es schon zu spät, da war Sadio schon auf meinem Rücken."

Über 90 Minuten jedoch, so sein Schlussfazit, sei es "ein verdienter Sieg" gewesen. "Wir sind immer in der Lage, Tore zu schießen, aber wir können viel besser verteidigen." Kann Klopp auch seine Brille besser schützen, die ihm - wie schon einmal vorige Saison - gleich zweimal beim Jubeln von der Nase gefallen war? "Wenn mir jemand dabei zuschauen will, wie ich meine Brille verliere, kann er das gerne tun", lächelte er. "Aber ich werde versuchen, auch das zu verbessern."

jpe