EM

Smalling per Kopf - England müht sich zum Sieg

Testländerspiel am Donnerstag

Smalling per Kopf - England müht sich zum Sieg

Chris Smalling (3.v.l.) trifft spät zum 1:0 für England.

Chris Smalling (3.v.l.) trifft spät zum 1:0 für England. Getty Images

Mit einer beinahe kompletten Rotation nach dem knappen 2:1 gegen Australien am Freitag ging Englands Nationaltrainer Roy Hodgson in den letzten Härtetest des Weltmeisters von 1966 gegen die Portugiesen: Innenverteidiger Chris Smalling von Manchester United war der einzige Spieler, der bereits gegen die Australier begonnen hatte. Im Angriff setzte Hodgson auf das Trio Wayne Rooney, Jamie Vardy und Harry Kane - eine Formation, die der Coach bereits im Training der "Three Lions" mehrfach gemeinsam getestet hatte.

Bei den Portugiesen nahm Coach Fernando Santos im Vergleich zum 3:0-Erfolg gegen Norwegen am Wochenende gleich acht Änderungen vor. Einzig Ricardo Carvalho - Kapitän in Abwesenheit von CR7 -, Joao Moutinho und Joao Mario starteten erneut von Beginn an. Unter den Neuen in der Anfangsformation befand sich auch Vieirinha vom VfL Wolfsburg, der auf der rechten Abwehrseite spielte. Neben Cristiano Ronaldo fehlte auch sein Klubkollege Pepe nach dem Champions-League-Sieg mit Real Madrid erneut noch im Kader.

Spielersteckbrief Smalling
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Trainersteckbrief Hodgson
Hodgson

Hodgson Roy

Bruno Alves' Kung-Fu-Tritt gegen Kane

In der ersten Hälfte blieb im Wembley-Stadion vieles Stückwert. Nach einer Koproduktion der Vereinskollegen Kyle Walker und Harry Kane (Tottenham) scheiterte Wayne Rooney in der 11. Minute aus kurzer Distanz an Keeper Rui Patricio. Allerdings befand sich der Offensivstar unter den Augen seines im Stadion anwesenden neuen Vereinstrainers José Mourinho knapp im Abseits.

Harry Kane (l.), Bruno Alves (r.)

Ging in dieser Szene zu ungestum gegen Harry Kane vor: Bruno Alves (r.). picture alliance

Während sich die namhaft besetzte Offensive der Engländer in der Folge relativ schwer tat, gefährlich vor das Tor zu kommen, schwächte sich Portugal in der 35. Minute selbst: Bruno Alves ging gegen Kane allzu rücksichtlos mit hohem Bein in Richtung Kopf des Gegenspielers zu Werke und handelte sich für die Aktion die Rote Karte ein. Santos reagierte und brachte Abwehrspieler José Fonte statt Angreifer Rafa. Nun öffneten sich für die Engländer Räume. Nach den Stationen Vardy und Rooney scheiterte Kane jedoch in der 39. Minute am aufmerksamen Rui Patricio.

Offensive der "Three Lions" stottert lange

Trotz der numerischen Überlegenheit taten sich die Engländer auch nach Wiederbeginn gegen die nun noch defensiver orientierten Gäste schwer. Von spielerischem Esprit oder gar hochkarätigen Torchancen war kaum etwas zu sehen. Nur bei Standards erzeugte England ein wenig Gefahr, ein vermeintlicher Treffer von Gary Cahill (65.) erhielt aber wegen eines vorangegangen Foulspiels keine Anerkennung. Bei seiner letzten Aktion vor seiner Auswechslung verfehlte ein noch abgefälschter Freistoß von Kane das Tor knapp (77.). Wenig später hätte indes beinahe eine Koproduktion des agilen Bayern-Neuzugangs Renato Sanches und Ricardo Quaresma den Portugiesen die Führung beschehrt, doch Quaresma scheiterte mit seinem Abschluss knapp (83.).

Kurz vor Schluss jedoch durften die Engländer doch noch jubeln - natürlich nach einer Standardsituation. Im Anschluss an eine nur vermeintlich geklärte Freistoßflanke kam Raheem Sterling zu einer weiteren Flanke, die Abwehrchef Smalling per Kopf neben den linken Pfosten ins Netz platzierte (86.) - die späte Entscheidung zugunsten der Hausherren in einer wenig ansprechenden Partie.

Bei der EM trifft England in Gruppe B auf Russland (11. Juni), Wales (16. Juni) und die Slowakei (20. Juni). Portugal bestreitet am kommenden Mittwoch seinen letzten Test in Lissabon gegen Estland, bevor es in Gruppe F gegen Island (14. Juni), Österreich (18. Juni) und Ungarn (22. Juni) geht.

jom