Das Pokalfinale und gleichzeitig heiße Stadtderby gegen Fenerbahce mit dem Tor des Tages entscheiden? Diesen Auftrag kann Lukas Podolski von seiner To-do-Liste streichen. Als Jason Denayer in der 33. Minute eine Ecke mustergültig per Kopf verlängerte, stand der deutsche Nationalspieler goldrichtig. Er brauchte nur noch seinen Kopf hinzuhalten, um den Ball im Tor unterzubringen. Sekunden später verschwand Podolski unter dem jubelnden Haufen seiner Mitspieler.
"Wir sind richtig glücklich über den Sieg, auch für die Fans. Sie haben uns bis zur letzten Minute unterstützt. Das war super", zeigte sich der 30-Jährige begeistert, "wichtig ist: Wir haben einen Cup - das zählt." Mit dem Gewinn von Pokalen kennt sich Podolski mittlerweile aus, nach dem DFB-Pokal (2008 mit dem FC Bayern) und dem FA Cup (2014 mit Arsenal) ist der "Türkiye Kupasi" nun Trophäe Nummer fünf, neben der deutschen Meisterschaft (2008) und dem WM-Triumph.
Lukas war und ist bei uns ein wertvoller Spieler.
Joachim Löw verteidigt Lukas Podolski
Ohnehin verlief die erste Saison in der Türkei für den ehemaligen Kölner zufriedenstellend. 17 Treffer und 10 Vorlagen in 43 Pflichtspielen - diese Bilanz sorgte auch dafür, dass Joachim Löw den Legionär für die Europameisterschaft nominierte.
"Der entscheidende Spieler" - "Poldi" erobert die Schlagzeilen
Nicht jeder konnte seine Ernennung für den vorläufigen 27-Mann-Kader nachvollziehen, schließlich verliefen die vergangenen Spielzeiten nicht immer nach dem Geschmack des Bundestrainers, doch Löw versicherte: "Lukas war und ist bei uns ein wertvoller Spieler." Mit 48 Toren in 127 Länderspielen ist Podolski der dritterfolgreichste DFB-Torschütze der Geschichte. "Wenn ich nicht von seiner Klasse überzeugt wäre, hätte ich Lukas sicherlich noch nicht nominiert. Er ist körperlich in einem hervorragenden Zustand und kann jederzeit ein Spiel entscheiden, weil er immer in der Lage ist, ein Tor zu erzielen." Mit seinem gestrigen Siegtor sollten sich nun auch Restzweifel in Luft aufgelöst haben.
In der Türkei jedenfalls wurden ihm heute die Schlagzeilen gewidmet. "Sowohl wegen seines Treffers als auch durch seine körperliche Präsenz war Podolski der entscheidende Spieler der Gelb-Roten", schrieb die Tageszeitung "Hürriyet": "Mit seinem Einsatz spielte der deutsche Star die wichtigste Rolle bei diesem Sieg."