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Ligaverband ermittelt doppelt gegen Diego Costa

Vermeintlicher Biss und abfällige Gesten im FA-Cup

Ligaverband ermittelt doppelt gegen Diego Costa

Innige Umarmung: Evertons Gareth Barry und Chelseas Diego Costa im Nahkontakt.

Innige Umarmung: Evertons Gareth Barry und Chelseas Diego Costa im Nahkontakt. picture alliance

Es lief die Schlussphase im Goodison Park, als Barry sich ein Allerweltsfoul an Diego Costa leistete. Doch in der Summe war es zu viel für den Chelsea-Angreifer, der wutentbrannt auf Barry losstürmte. Und die TV-Bilder lassen die Vermutung zu, dass in der anschließenden Kopf-an-Kopf-Auseinandersetzung Diego Costa seinem Kontrahenten in den Hals gebissen haben könnte.

Erinnerungen wurden wach an Luis Suarez. Der Uruguayer wurde in seiner Karriere bereits dreimal gesperrt, nachdem er zuvor einen Gegenspieler gebissen hatte. So auch schon in der englischen Premier League im Trikot des FC Liverpool, als er bei einem Wortgefecht im April 2013 Chelseas Branko Ivanovic gebissen hatte. Zuletzt sorgte er während der WM 2014 mit einer solchen Aktion gegen Italiens Giorgio Chiellini für Aufsehen.

Spielersteckbrief Diego Costa
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Eindeutig zu beurteilen war die Szene für den Schiedsrichter allerdings nicht. "Referee Michael Oliver hatte keine Möglichkeit zu sehen, ob es ein Biss war oder nicht, da er auf die andere Seite geschaut hat", beschrieb der ehemalige Weltklasse-Schiedsrichter Howard Webb die Situation. Oliver zeigte Diego Costa wegen unsportlichen Verhaltens die Gelb-Rote Karte. Im Zusammenhang mit abfälligen Gesten gegenüber den Everton-Fans wirft die FA dem spanischen Auswahlspieler "ungebührliches Verhalten" vor. Bis Donnerstag hat Costa nun Zeit, selbst Stellung zu beziehen. Dem 27-jährigen Stürmer droht eine Ausdehnung der Sperre.

Hiddink: "Er wurde ein bisschen gejagt"

Die Verantwortlichen von Chelsea nahmen Diego Costa dagegen in Schutz. "Diego hat gegenüber den Klub-Offiziellen sein Bedauern über sein Verhalten ausgedrückt", wird ein Sprecher der Blues auf der Website der BBC zitiert. "Diego stellte dabei auch klar, dass er während der Auseinandersetzung keinesfalls zugebissen habe", so der Vereinssprecher weiter.

Chelseas Coach Guus Hiddink verwies zudem darauf, dass Diego Costa während der gesamten 90 Minuten von seinen Gegenspielern absichtlich provoziert worden sei. Besonders mit Barry geriet er vor der Situation des Öfteren aneinander. "Er wurde ein bisschen gejagt", sagte Hiddink. Allerdings stellte der Niederländer fest, dass die Provokationen Evertons "innerhalb der Regeln" stattgefunden haben. So sei es schwierig für ihn, die Situation abschließend zu beurteilen.

Auch Everton-Trainer Roberto Martinez und "Opfer" Barry nahmen den spanischen Nationalspieler in Schutz. "Was immer mit Diego Costa passiert, ich denke, wir haben das gesehen, was wir in einem Pokal-Fight sehen wollen: Richtige Emotionen", erklärte der Coach.

kon