Int. Fußball

Posse um de Gea: Klubs beschuldigen sich gegenseitig

Wechsel des Torhüter platzt zur Deadline doch noch

Posse um de Gea: Klubs beschuldigen sich gegenseitig

Sein Wechsel zu Real zerschlug sich: David de Gea muss in Manchester bleiben.

Sein Wechsel zu Real zerschlug sich: David de Gea muss in Manchester bleiben. imago

Aus Sicht der Königlichen hätte es so schön sein können. De Gea galt als absoluter Wunschspieler von Real-Präsident Florentino Perez, der seit Monaten um den 24-jährigen Schlussmann buhlte und dessen Transfer als seinen Verdienst deklarieren wollte. Der Spieler selbst wollte zu den Königlichen, kam deshalb auch in der bisherigen Saison nicht zum Einsatz. Trotzdem: In den vergangenen Wochen zogen sich die Verhandlungen zwischen Real Madrid und Manchester United hin, wie ein nicht enden wollender Kaugummi. Beinahe täglich sprossen Spekulationen über einen bevorstehenden Wechsel des Torhüters aus dem Boden, zu einer Einigung kam es aber nicht.

Keine Unterlagen beim spanischen Verband eingegangen?

Denn: Die Unterlagen gingen dem Vernehmen nach erst um 0:28 Uhr beim spanischen Verband ein, also 28 Minuten, nachdem das spanische Transferfenster schloss. Wer verantwortlich für die Posse ist, ist auch am Dienstagmorgen noch unklar. Nach Informationen des britischen "Sky Sports" sollen überhaupt keine Unterlagen beim spanischen Verband eingegangen sein. Sollte das zutreffen, wären die Chancen, den Transfer bei der FIFA doch noch durchzudrücken (was die "Königlichen" offenbar versuchen), sicher nicht allzu groß.

Die Klubs beschuldigen sich gegenseitig. United beteuerte, die erforderlichen Dokumente rechtzeitig übermittelt zu haben. Laut "Marca" erklärte Real, das entsprechende Fax sei erst um 23.59 Uhr eingegangen und umgehend an den spanischen Verband weitergeschickt worden.

Nach Informationen der "AS" wiederum hätten sich die Klubs um 23.30 Uhr über den Transfer geeinigt, doch durch die Nachverhandlungen von Navas seien die Unterlagen erst weit nach Mitternacht eingegangen. In der Nacht war auch umgehend spekuliert worden, United habe den Transfer mit fast schon teuflischer Absicht platzen lassen, um Real eins auszuwischen, weil Madrid Sergio Ramos vor wenigen Wochen nicht nach Manchester hatte ziehen lassen.

Sollte der Transfer nicht doch noch abgenickt werden - Berichten zufolge versuchte Real Madrid bis in die frühen Morgenstunden, beim spanischen Verband noch diesbezüglich einzuwirken - scheint sicher zu sein, dass beide Klubs ein Problem bekommen werden. Real mit Navas, dem klar gemacht wurde, dass man ihm nicht restlos vertraut und man lieber de Gea hätte. Ein Torhüter, der keinen Rückhalt verspürt, erscheint nicht gerade optimal. Immerhin hat man mit Neuzugang Kiko Casilla aber noch einen weiteren ordentlichen Schlussmann im Kader. Und in England wird sich Louis van Gaal die Frage stellen müssen, ob er in der kommenden Saison nun doch noch auf den wechselwilligen de Gea setzt, der ohne Zweifel der beste Keeper im Kader der Red Devils ist, oder diesen abstraft und auf der Bank schmoren lässt.

drm/ski