Die erste Frage bei der turnusmäßigen Pressekonferenz am Freitag in Bremen galt natürlich dem Spieler, um den es in der Woche großen Wirbel gegeben hatte. Die Erkundigung zielte auf die Auswirkungen, die die flugs dementierte Meldung einer Zeitung, Franco di Santo wechsle zum kommenden Gegner Mönchengladbach, ausgelöst haben könnte. "Damit müssen wir leben", kommentierte Werder-Geschäftsführer Thomas Eichin diese Ente. Das Thema sei schnell erledigt gewesen. Was zutrifft, zumal auch der Stürmer selbst wie zuvor schon die Bosse in Bremen inzwischen dementiert hat.
Bei Werder hoffen sie, dass der Argentinier von der medialen Aufregung nicht negativ beeinflusst worden ist. Eichin äußerte die Hoffnungen, "dass sich Franco auf die letzten beide Spiele konzentriert, seine Person nicht so wichtig nimmt und mithilft, damit das Team funktioniert."
Bundesliga - 33. Spieltag
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Trainersteckbrief Skripnik
Spielersteckbrief Fritz
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Spielersteckbrief Wolf
Werder Bremen - Die letzten Spiele
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Bor. Mönchengladbach - Die letzten Spiele
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Sein Elfmeter-Schuss im Derby gegen den Hamburger SV glückte, doch ansonsten hat der Torjäger (13 Saisontreffer) in den letzten sieben Spielen kein Feldtor erzielt. Werder hofft auf Tore durch di Santo beim ersten Finale um einen Platz in der Europa League.
Fritz, Caldirola und Wolf müssen passen
"Das richtige Finale um den siebten Rang" erwartet Viktor Skripnik ohnehin erst am letzten Spieltag gegen Dortmund. Gegen Gladbach wollen die Norddeutschen jedoch die gute Ausgangslage nicht verspielen. Der Coach bedauert, dass beim letzten Heimspiel der Spielzeit sein Kapitän fehlt. Die Wade zwickt bei Clemens Fritz, der passen muss. "Fritz hat zuletzt gute Leistung gezeigt und war als Spielführer auch in der Kabine sehr wichtig", meinte Skriphnik, der wieder auf Felix Kroos (nach Rippenprellung) zurückgreifen kann, auf Luca Caldirola ("er ist noch nicht topfit") indes weiterhin verzichten wird. Auch Raphael Wolf fällt aus - der Torwart brach das Abschlusstraining mit Hüftproblemen ab.
Abschied von Casteels, Selke und Prödl
Vor mit 42.000 Zuschauern ausverkauftem Haus werden vor dem Anpfiff drei Profis verabschiedet, die den Klub verlassen werden. Neben Torwart Koen Casteels und Davie Selke auch Sebastian Prödl, der seinen Weggang in dieser Woche kommuniziert hat. Möglicherweise, so deutete Skripnik an, werde er dem Österreicher zwei Abschiedsgeschenke bereiten, indem er ihn wie in den letzten Partien in die Startelf beruft.
Mit Hochachtung sprach der Ukrainer vom Gegner am Samstag. "Gladbach ist aktuell die beste Mannschaft in Deutschland", schwärmte der 45-Jährige. Die Elf spiele einen präzisen Fußball und besitze in Lucien Favre einen sehr guten Trainer. "Jeder weiß, wie sie Fußball spielen, doch kaum ein Gegner kann dies verhindern."
Werder zeigt die neuen Heimtrikots
In den neuen grün-weißen Heimtrikots der nächsten Saison, die den Fans präsentiert werden, wollen die Bremer einen Versuch starten, die Truppe vom Niederrhein zu bezwingen, die nicht nur Skripnik als "Vorbild für Werder" einstufte. Auch Eichin bezeichnete die Borussen so und betrachtet den Erfolgsweg des Klubs als ein Lehrstück, dem sie an der Weser nacheifern möchten: "Es ist ein Weg, an dem wir uns orientieren können. Mit ähnlichen Geldmitteln, wie sie uns zur Verfügung stehen, haben die Gladbacher einen Erfolgskurs eingeschlagen. Sie haben richtige Entscheidungen getroffen und sind immer ruhig geblieben."
Hans-Günter Klemm