Bundesliga

In Hannover regiert das Prinzip Hoffnung

96 präsentiert sich bei Frontzecks Debüt gegen 1899 verbessert

In Hannover regiert das Prinzip Hoffnung

Symbolisch: Daumen hoch, aber kein Lächeln - Michael Frontzecks spielte ordentlich, ging aber leer aus.

Symbolisch: Daumen hoch, aber kein Lächeln - Michael Frontzecks spielte ordentlich, ging aber leer aus. imago

Michael Frontzeck musste sich vorkommen wie im falschen Film. Letztmals saß der 51-Jährige Anfang November 2013 auf der Trainerbank - damals noch auf der von St. Pauli, beim 1:4 in Kaiserslautern. Nun waren erst wenige Momente in der HDI-Arena gespielt, als er den ersten Rückschlag hinnehmen musste: Roberto Firminos missglückter Schuss mutierte zur mustergültigen Vorlage für Anthony Modeste, dieser traf zum 1:0.

Dabei stand der Angreifer allerdings klar im Abseits. Dies veranlasste Frontzeck zu der Aussage: "Es gibt so Situationen, die hast du nur, wenn du da stehst, wo wir stehen." Torwart Ron-Robert Zieler reagierte da schon säuerlicher und klagte in Richtung der Unparteiischen: "Das ist bitter in so einer Situation. Das darf einfach nicht passieren." Und Frontzeck ergänzte: "Wichtig war für mich, wie die Mannschaft damit umgeht."

96 zeigt sich unbeeindruckt

Die Aufbruchstimmung, die Frontzecks Verpflichtung entfachte, war vor Spielbeginn im Stadion förmlich greifbar. Diese wurde nun auf eine harte Probe gestellt. Doch die Reaktion der Heimelf dürfte ihren Coach erfreut haben. Wie sich die Niedersachsen nach dem zeitigen Schock präsentierten, hatte Lob verdient. 96 fiel nicht auseinander. Im Gegenteil: Die Mannschaft rappelte sich auf und ließ sich nicht entmutigen. Angetrieben von den Fans, die unter der Woche den Schulterschluss mit den Verantwortlichen vollzogen.

Spielbericht

Durch einen unstrittigen Strafstoß (Strobl an Schmiedebach), den Lars Stindl nervenstark verwandelte, kamen die Hausherren zum verdienten Ausgleich. In der Folge gelang es dem Team aber nicht, seine übrigen Möglichkeiten zu verwerten. Und Sven Schipplock verpasste der Frontzeck-Elf sieben Minuten vor dem Ende den K.o.-Schlag.

Vergrößert Paderborn Hannovers Sorgen?

Und trotzdem sagte Leon Andreasen hernach: "Wir nehmen viel positive Dinge mit. Wir glauben fest daran, dass wir es noch schaffen." Auch Zieler sah guten Mutes auf das Restprogramm, das nun die Partie in Wolfsburg vorsieht, ehe es gegen Bremen, Augsburg und zum Abschluss gegen Freiburg geht, denn: "Wir haben uns als Einheit präsentiert."

Allerdings könnte sich die ohnehin schon bedrohliche Lage der Hannoveraner, die weiterhin nur noch zwei Zähler von einem Abstiegsplatz trennen, am Sonntag weiter zuspitzen. Gesetzt den Fall, dass Paderborn am Sonntag gegen Werder Bremen siegt, würde 96 auf den Relegationsrang zurückfallen.

lei