Als Dortmunder Urgestein hat Zorc eine Menge erlebt: Die Meisterschaften 1995, 1996, 2002, 2011 und 2012, die Pokalsiege 1989 und 2012, Champions-League- und Weltpokalsieg 1997. Aber mindestens genauso emotionalisiert wie der Gewinn großer Titel haben ihn die Bundesliga-Duelle mit Schalke 04. Genau 23 hat Zorc gespielt, so viele wie kein anderer Repräsentant von Borussia Dortmund. Nur Torhüter Roman Weidenfeller ist ihm mit 22 Einsätzen gegen den Revierrivalen dicht auf den Fersen und kann am Samstag gleichziehen.
"Für mich als gebürtiger Dortmunder waren diese Spiele immer etwas Besonderes", sagt Zorc, "schließlich ging es darum, wer die Nummer 1 im Ruhrgebiet ist." Und dann fügt er lachend hinzu: "Meistens waren wir das." Zehnmal hat Zorc als Profi gegen Schalke gewonnen, siebenmal verloren, sechs Spiele endeten Remis. Sieben Tore schoss der langjährige BVB-Kapitän in den Vergleichen mit Königsblau, "und ein paar", verrät er, "waren absolute Highlights".
Borussia Dortmund - Die letzten Spiele
Spielersteckbrief Kagawa
Bundesliga - 23. Spieltag
Bundesliga - Tabelle
Borussia Dortmund - Vereinsdaten
Gründungsdatum
19.12.1909
Vereinsfarben
Schwarz-Gelb
"Selten hat ein Ergebnis dem Spielverlauf heftiger widersprochen"
Gerne denkt Zorc an den 28. Oktober 1995 zurück, als damals noch im Parkstadion in einer von Dortmunder Seite schwachen Partie "voller Kampf und Krampf" die letzte Minute anbrach. Es stand 1:1, nachdem Ricken die Schalker Führung durch Mulder ausgeglichen hatte. 70.960 Zuschauer richteten sich schon auf ein Unentschieden ein, als Zorc in der 89. Minute doch noch der Dortmunder Siegtreffer gelang. "Selten hat ein Ergebnis dem Spielverlauf heftiger widersprochen", lautete das Fazit des kicker, "Dortmund erhielt eine Lehrstunde in modernem Fußball."
Unvergessen wird Zorc auch der 3. Mai 1997 im Westfalenstadion bleiben, als er nur neun Minuten nach seiner Einwechslung (für Paul Lambert) Schalke-Keeper Jens Lehmann noch mit dem Goldenen Schuss zum 1:0-Endstand überwand und die BVB-Anhänger unter den 55.000 Zuschauern kurz vor dem Abpfiff in einen Taumel der Freude versetzte. "Das", gesteht Zorc, "waren schon herausragende Erlebnisse."
Als die BVB-Fans Kagawa auf den Schultern trugen
1998 wechselte der Ur-Borusse in Dortmund auf den Sportdirektoren-Posten, aber die Faszination, die jedes Revierderby auslöst, ist geblieben. "Ein Sieg in diesem Spiel hinterlässt oft eine besonders große Wirkung", betont er. Exemplarisch nennt Zorc den 19. September 2010, als Shinji Kagawa nach der Rückkehr aus Gelsenkirchen am alten Trainingsgelände "Im Rabenloh" von einigen Hundert glücklichen Fans in Empfang genommen - und auf den Schultern getragen wurde. Kagawa war mit einem Doppelschlag (19./58. Minute) der herausragende Akteur beim 3:1-Triumph der Borussia auf Schalke gewesen.
