Bundesliga

Höwedes: "Viele Talente ruhen sich aus"

Schalke-Innenverteidiger kritisiert Einstellung

Höwedes: "Viele Talente ruhen sich aus"

Taktgeber bei Königsblau: Schalke-Kapitän Benedikt Höwedes.

Taktgeber bei Königsblau: Schalke-Kapitän Benedikt Höwedes. imago

Als Höwedes im Oktober 2007 seinen ersten Bundesligaeinsatz feierte, hieß der Gegner noch Karlsruhe, der Doppeltorschütze zum 2:0-Auswärtssieg für die Badener Christian Timm und die Abwehrkollegen in der Viererkette Rafinha, Heiko Westermann und Marcelo Bordon. Inzwischen sind satte 170 weitere Bundesligaspiele hinzugekommen. Höwedes hat sich im Laufe der Jahre zur Führungskraft, vielleicht sogar der Führungskraft bei den Königsblauen, etabliert.

Ein Werdegang, der nicht unbedingt alltäglich ist. Wie es ihm gelang? Höwedes verrät es. Dass viele Talente in ihrer Entwicklung nicht voran kommen, ist für ihn ab und an auch selbstverschuldet. "Manchmal fehlt den jungen Spielern schon eine gewisse Demut, die wir früher hatten. Sie haben hohe Ansprüche, aber nicht mehr so den extremen Ehrgeiz, den wir brauchten, um überhaupt im Profibereich Fuß zu fassen", erklärte der Verteidiger. "Damals kamen noch nicht so viele Junge hoch, wir mussten uns das härter erarbeiten."

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Belastetes Verhältnis zu Boateng laut Höwedes "Unfug"

Talente tummeln sich in der eigenen "Knappenschmiede", der erfolgreichen Jugendabteilung der Schalker, ausreichend. Auch im aktuellen Erstligakader der Schalker finden sich viele junge Spieler, denen eine glänzende Perspektive nachgesagt wird. "Wir sind ein Gemisch aus Älteren und sehr hoffnungsvollen Talenten, die anders aufgewachsen sind als wir", sagte der selbst erst 26 Jahre alte Höwedes. "Spieler wie Julian Draxler oder Leon Goretzka haben sehr hohe Ansprüche an sich selbst und müssen sich sehr hohen Ansprüchen von außen stellen. Sie möchten aber auch noch geformt werden."

Zu den arrivierten Akteuren gehört indes Kevin-Prince Boateng. Dass er ein belastetes Verhältnis zu dem charismatischen 27-Jährigen habe, stritt Höwedes vehement ab. "Das ist einfach Unfug. Kevin besitzt unbestrittene sportliche Qualitäten und Führungsqualitäten, die ihn für uns enorm wichtig machen. Natürlich sind wir unterschiedlich, aber gerade das bringt uns in der Zusammenarbeit voran." Im Mannschaftsrat seien die beiden zwar nicht immer einer Meinung, doch danach "sprechen wir eine gemeinsame Sprache. Auf diese Art treiben wir uns konstruktiv an, das ist das Gegenteil von einem Machtkampf."

Was Benedikt Höwedes über Roberto di Matteo sagt, wie er generell über die vielen Trainerwechsel auf Schalke denkt und welcher Coach seine Karriere am meisten geprägt hat, erfahren Sie im ausführlichen Interview in der Montagsausgabe des kicker.