Int. Fußball

Suarez ausgezeichnet - und heiß auf Barça

Uruguayer erhält den "Golden Shoe" in Barcelona

Suarez ausgezeichnet - und heiß auf Barça

Gratulation zum Goldschuh: kicker-Redakteur Jörg Wolfrum bei der Preisverleihung mit Luis Suarez.

Gratulation zum Goldschuh: kicker-Redakteur Jörg Wolfrum bei der Preisverleihung mit Luis Suarez. kicker

Aus Barcelona berichtet Jörg Wolfrum

Diese Offensive kam dann doch überraschend. Ganz wie sonst seine Angriffe auf dem Platz, doch die waren zuletzt ja rar geworden angesichts der viermonatigen Pflichtspielsperre, nachdem Suarez bei der WM den Italiener Giorgio Chiellini in die Schulter gebissen hatte und dafür von der FIFA für vier Monate gesperrt worden war.

Spielersteckbrief Suarez
Suarez

Suarez Luis

Trainersteckbrief Martinez Garcia
Martinez Garcia

Martinez Garcia Luis Enrique

FC Barcelona - Vereinsdaten
FC Barcelona

Gründungsdatum

29.11.1899

Vereinsfarben

Blau-Rot

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Uruguay - Vereinsdaten
Uruguay

Gründungsdatum

01.01.1900

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"Ich habe gelernt, Kritik zu akzeptieren", erklärte der Preisträger. Doch weil das ja nur ein Teil der Läuterung wäre, schob er nach: Wenn man sich falsch verhalte, müsse man mit Kritik rechnen, erklärte der Stürmerstar in Barcelona, wo er als "Bester Torjäger der Saison 2013/14" mit dem Goldenen Schuh ausgezeichnet wurde. In Barcelona, bei seinem neuen Klub. Die Trophäe hatte er jedoch im Dress des FC Liverpool errungen, dank seiner 31 Ligatore in der Vorsaison der Premier League. Damit lag er gleichauf mit Reals Cristiano Ronaldo, der seine Auszeichnung im November in Madrid erhalten wird. Vergeben wird der Preis von der ESM, der European Sports Media, einer Gruppe europäischer Fußballmagazine, deren Präsidentschaft der kicker inne hat. Diesmal wurde das Event vom Partnermagazin "Marca" organisiert.

Stichtag 25. Oktober

"Es ist eine Ehre für mich, den Preis mit Cristiano Ronaldo zu teilen", meinte Suarez - doch dann war Schluss mit Diplomatie. Obwohl Liverpools Altstar Kenny Dalglish als Ehrengast zugegen war und dessen Tore aus den Siebzigern und Achtzigern nochmal gezeigt wurden, blickte Suarez viel lieber nach vorne: "Bald ist es soweit", sagte der Barça-Neuzugang mit Blick auf das Ablaufen seiner Sperre am 24. Oktober, dem Freitag nächster Woche. Da scharrt einer mit den Hufen, und weil über der Veranstaltung in der alten Brauerei Estrella Damm in Barcelona eben auch Co-Preisträger Ronaldo schwebte, trifft es sich gut, dass es am 25., also einen Tag nach Ablauf der Beiß-Sperre, gleich zum Hit Real gegen Barça kommt. Im Bernabeu.

"Ich bin bei 100 Prozent. Vor einer Woche hätte ich das noch nicht gesagt, aber nach den Testspielen zuletzt mit Uruguay gegen Saudi-Arabien und Oman fühle ich mich sehr gut. Ja, ich bin bei 100 Prozent." Und er ist der erste Sieger seit fünf Jahren, der nicht aus dem großen Duell zwischen dem Portugiesen und Messi hervorgegangen ist: Zuletzt war dies in der Saison 2008/09 Diego Forlan gelungen, danach hatten Messi (2011/10, 34 Tore), Ronaldo (2010/11, 40) und erneut zweimal Messi (2011/12, 50 sowie 2012/13, 46) triumphiert.

Suarez - die Gegenwart Uruguays

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Forlan scheint da fast schon ein Relikt aus der Vergangenheit. Das alte Uruguay. Suarez steht für die Gegenwart Uruguays. Und die Zukunft. Forlan hat er mittlerweile in der Nationalelf längst als Rekordtorschützen abgelöst. Nach seinen beiden Treffern am Dienstag beim 3:0 im Testspiel im Oman steht der Barça-Neuzugang nun bei 43, Forlan als Zweitplatzierter bei 36. Und bei dem 35-Jährigen, bei Cerezo Osaka aktiv und zuletzt nicht mehr von Nationaltrainer Oscar Tabarez eingeladen, dürften kaum noch Treffer hinzukommen.

Luis Suarez

Der goldene Kuss: Luis Suarez präsentiert seine Trophäe. imago

Es kann also weiter gehen für Suarez. Nun auch bald bei Barça. Wenn ihn denn Trainer Luis Enrique überhaupt (von Anfang an) bringt, angesichts der zuletzt eingespielten Sturmreihe aus Lionel Messi, Neymar und dem 19-jährigen Jungstar Munir. Suarez sagt nur: "Ich bin bereit."

Auch so hat er mit der Auszeichnung mal wieder Geschichte geschrieben für das kleine Land Uruguay. Ganz so, wie sich das Altstar Alcides Ghiggia wünscht: "Jungs wie ihn, die solchen Mut haben, braucht Uruguay." Aber mit dem Beißen, das könnte weniger werden, riet der ehemalige Star dem aktuellen während der WM im Interview mit dem kicker. Suarez will es aufgreifen: "Ich denke nur an die Zukunft."

Mehr über Luis Suarez erfahren Sie am kommenden Montagsausgabe des kicker. Dort verrät der Superstar zum Beispiel auch, was er über den neuen Team-Kollegen Marc-André ter Stegen denkt.