Anfang Juni soll Diego Costa London bereits einen Besuch abgestattet haben. Noch vor der WM und erst kurz nach einer Oberschenkelverletzung checkten die Ärzte vom FC Chelsea den Angreifer durch - auf besonderen Wunsch von Trainer Mourinho. "Das Problem bei Chelsea ist, dass mir ein Torjäger fehlt. Ich habe eine Mannschaft, aber keine Stürmer", wurde "The Special One" zuvor zitiert.
Persönliche Bekanntschaft machte Mourinho mit dem Stürmer im Halbfinale der diesjährigen Champions League, als die "Blues" an Atletico Madrid (0:0, 1:3) scheiterten und Diego Costa einen Treffer per Elfmeter beisteuerte. Der Plan: Beim Dritten der abgelaufenen Premier-League-Saison soll er Samuel Eto'o, Fernando Torres, Demba Ba & Co. Feuer machen. In Diego Costa jedenfalls glaubte der Star-Trainer bald, seinen Wunschspieler gefunden zu haben.
Der fuhr aber erst einmal zur Weltmeisterschaft nach Brasilien und schied dort kläglich mit Spanien in der Vorrunde aus. Nun hatte Diego Costa also Zeit, sich um ein neues Arbeitspapier zu kümmern. Während bei der WM noch Teams um den Einzug ins Viertelfinale kämpften, meldeten die "Blues" bereits Vollzug: Für die vertraglich fixierte Ablösesumme von geschätzt 40 Millionen Euro hat der Verein den 25-Jährigen aus dessen Kontrakt bei Champions-League-Finalist Atlético Madrid herausgekauft.
"Der FC Chelsea kann bestätigen, eine Einigung mit Atletico Madrid über den Transfer von Diego Costa erzielt zu haben und den Spieler per Ausstiegsklausel verpflichtet zu haben", heißt es offiziell. Für wie lange der Angreifer an der Stamford Bridge unterschreiben wird, ist noch nicht bekannt.
Der spanische Meister bestätigte den Transfer ebenfalls: "Diego Costa hat uns am Ende der letzten Saison seinen Willen mitgeteilt, zum FC Chelsea zu wechseln. Der Londoner Klub hat sich verpflichtet, den vollen Betrag der vertraglich fixierten Ausstiegsklausel zu bezahlen."
Das Kapitel Diego Costa ist für Atletico also beendet. Vergessen werden sie den Spanier mit brasilianischen Wurzeln so schnell aber nicht: Diego Costa hatte in der abgelaufenen Spielzeit wettbewerbsübergreifend 35 Pflichtspieltore für die "Rojiblanco" erzielt und damit entscheidenden Anteil am Gewinn der ersten spanischen Meisterschaft seit 1996 und am ersten Einzug ins Finale der Königsklasse seit 1974.