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Suarez: Neun Spiele Sperre und vier Monate Fußballverbot

WM-Aus für Uruguays Stürmerstar

Suarez: Neun Spiele Sperre und vier Monate Fußballverbot

Verbissen: Für Luis Suarez scheint die WM beendet.

Verbissen: Für Luis Suarez scheint die WM beendet. imago

Damit steht Suarez selbst im Falle des Finaleinzugs für Uruguay seinem Team nicht mehr zur Verfügung. Obendrein muss er eine Geldstrafe von 100.000 Schweizer Franken (82.000 Euro) bezahlen.

Erwartungsgemäß legte der uruguayische Fußball-Verband gegen die Entscheidung Einspruch ein. Das Urteil ist somit noch nicht rechtskräftig. Allerdings hat ein Protest keine aufschiebende Wirkung und Suarez bleibt im Achtelfinale am Samstag gegen Kolumbien auf jeden Fall gesperrt. Uruguays Verbandspräsident Wilmar Valdez hatte vor der Entscheidung gesagt, dass aus seiner Sicht die Beweise nicht ausreichend seien. Nun nannte er die Strafe "total übertrieben".

Spielersteckbrief Suarez
Suarez

Suarez Luis

Der Spieler, der schon in der Vergangenheit durch ähnliche Aktionen für unrühmliches Aufsehen gesorgt hatte, hatte noch mit einem persönlichen Schreiben an die FIFA versucht, die Entscheider gnädig zu stimmen. Vergebens. Der Torschützenkönig der englischen Premier League ist Wiederholungstäter. Schon 2010 bei Ajax Amsterdam und 2013 beim FC Liverpool biss er einen Gegenspieler, bekam als Spitznamen "Kannibale" verpasst und wurde jeweils lange gesperrt.

Die Entscheidung konnte auf Basis der TV-Bilder getroffen werden, weil der mexikanische Schiedsrichter Marco Rodriguez und seine Assistenten an den Linien die Szene nicht gesehen hatten. Suarez konnte aber aufgrund der TV-Bilder verurteilt werden.

Für Uruguay bedeutet die Sperre einen herben Rückschlag im Hinblick auf das Achtelfinale. Suarez hatte zu Uruguays WM-Auftakt wegen der Nachwirkungen einer Knie-OP gegen Costa-Rica noch gefehlt, im zweiten Spiel sorgte er dann mit zwei Toren gegen England (Endstand: 2:1) fast im Alleingang für den Sieg. England, die Wahlheimat des für Liverpool spielenden Suarez, musste nach Hause fahren.

"Adidas" stellt Marketingaktivitäten ein

Die FIFA-Strafe dürfte Suarez aber nicht nur sportlich, sondern auch finanziell wehtun. Einige seiner Sponsoren wie ein Online-Glücksspiel-Unternehmen hatten bereits vor der Verkündung der Sanktion die Geschäftsbeziehung auf den Prüfstand gestellt. Suarez-Ausrüster "Adidas" stellt seine Werbeaktivitäten mit Suarez ein: "Wir planen keine weiteren Marketingaktivitäten mit Suarez während der Weltmeisterschaft 2014", bestätigte adidas-Sprecher Oliver Brüggen gegenüber dem SID: "adidas unterstützt die von der FIFA getroffene Entscheidung und duldet das jüngste Verhalten von Luis Suarez nicht. Wir werden ihn noch einmal an die hohen Verhaltensstandards erinnern, die wir an unsere Spieler stellen."

Suarez würde mindestens zwölf Liverpool-Spiele verpassen

Sein Arbeitgeber, der FC Liverpool, erklärte, er wolle vor einer Stellungnahme zuerst den Bericht der Disziplinarkommission auswerten. Bleibt die Sperre bestehen, würde Suarez mindestens die ersten zwölf Pflichtspiele der Reds in der anstehenden Saison verpassen - und dürfte auch nicht mit der Mannschaft trainieren oder ein Fußballstadion betreten.