Schwedens Coach Thomas Dennerby konnte im Vergleich zum 2:1 gegen die USA wieder auf Seger nach abgelaufener Gelb-Sperre zurückgreifen. Die Spielführerin rückte für Fischer in die Startelf.
Auf der anderen Seite tauschte Australiens Trainer Tom Sermanni nach dem 2:1 gegen Norwegen zweimal Personal aus und schickte Perry und van Egmondan an Stelle von Polkinghorne und Kerr auf den Rasen.
Bei hochsommerlichen Temperaturen zeigte Australien zunächst keinerlei Respekt und bestimmte die Anfangsminuten mit viel Ballbesitz. Eine Unkonzentriertheit von Unzular hätte auf der Gegenseite fast Schelin einen Hochkaräter ermöglicht, doch die Angreiferin kam einen Schritt zu spät (6.).
Nach dieser ersten, wenn auch eher zufälligen Offensivaktion übernahm die Dennerby-Elf klar das Kommando, beschäftigte den Gegner vor allem über die Außenbahn und kam so alsbald zur Führung: Schelin düpierte auf der linken Seite Perry und passte diagonal in den Sechzehner zurück auf Sjögran. Die Mittelfeldspielerin hatte ganz viel Platz und Zeit und schoss aus acht Metern flach links unten ein (11.).
Die "Matildas" kamen offensiv nicht zum Zug und zeigten hinten weitere Schwächen. Rekordnationalspielerin Sjögran (172. Länderspiel) wurde aber in letzter Sekunde abgeblockt und ihr Doppelpack verhindert (13.). Den Doppelschlag, eingeleitet von der Führungstorschützin, konnte der Außenseiter aber nicht verhindern. Die Skandinavierinnen hatten den Schwachpunkt ausgemacht: Sjöberg umspielte Perry links locker, und in der Mitte stand Dahlkvist vollkommen frei und nickte hoch ins rechte Eck ein (16.).
Den Nordeuropäerinnen, beschwingt vom beruhigenden Vorsprung, gelang in der Folge vieles, Australien nach wie vor kaum etwas. Neben Größenvorteilen - Öqvist konnte eine weitere Kopfballchance nicht nutzen (21.) - zeigte Schweden auch größeres taktisches Geschick und ließ Ball und Gegner laufen. Die letzte Konsequenz im Abschluss jedoch fehlte, Schelins Halbchance (26.) blieb die vorerst letzte nennenswerte Torannäherung der Dennerby-Schützlinge.
Das Team aus Down Under brauchte für die erste Möglichkeit 38 Minuten, als McCallums Freistoßbogenlampe knapp am Winkel vorbeiflog (38.). Genau ins Tordreieck traf dafür ausgerechnet Perry, die damit so manchen Abwehrschnitzer kompensierte: McCallum spielte eine Ecke kurz zur Verteidigerin, die den Ball unbedrängt annahm und das Leder aus 16 Metern von halbrechts hoch versenkte (40.).
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Pesonell unverändert starteten die Kontrahentinnen in Durchgang zwei. Schweden eher abwartend, Australien mit dem deutlichen Bemühen, gleich wieder Akzente zu setzen. Dieses Unterfangen bremste Carroll mit einem schweren Patzer aber aus: Die Verteidigerin spielte den Ball aus dem Halbfeld zur eigenen Torfrau zurück - viel zu kurz: Schelin erlief den Rückpass locker, umkurvte Barbieri und schob das Leder über die Torlinie (52.).
Die "Matildas" legten unvermindert den Vorwärtsgang ein und drängten mit dem Mute der Verzweiflung auf das erneute Anschlusstor, während die Nordeuropäerinnen auf den alles entscheidenden Konter lauerten. Dennerby brachte frische Kräfte, der Druck wurde stärker. Simon (62.) und de Vanna (66.) hätten es nochmals spannend machen können, verfehlten jedoch beiderseits das Tor.
Kämpferisch gab Australien alles, vermochte aber gegen die kompakten und robusten Abwehrspielerinnen des Gegners zunächst keine weitere Chance herauszuspielen. Die Schwedinnen befreiten sich immer mehr, hielten den Ball meist fern vom eigenen Strafraum und setzten vorne Akzente (Öqvist, 78.). Barbieri fing Dahlkvists Flanke gerade noch vor der Torlinie. Glück dabei für Garriock, die Vorbereiterin Schelin am Strafraum umrammte - Schiedsrichterin Reyes aus Peru hatte die Szene nicht gesehen (80.).
Die Elf aus Down Under hatte in der Schlussphase noch zwei vielversprechende Szenen: Butts Fernschuss fischte Lindahl aus dem Eck (82.), und auch Simon brachte das Leder nicht an der Torhüterin vorbei (88.). Dann war Schluss.
Schweden erreicht das Halbfinale und trifft am Mittwochabend um 20.45 Uhr in Frankfurt auf Japan.