Frauen

Turban-Thalmann heldenhaft - Les Bleues remis

Torhüterin der Eidgenossinnen wird auf dem Rasen genäht

Turban-Thalmann heldenhaft - Les Bleues remis

Platzwunde, genäht, Turban? Die Schweizer Nationaltorhüterin Gaelle Thalmann spielte trotzdem weiter.

Platzwunde, genäht, Turban? Die Schweizer Nationaltorhüterin Gaelle Thalmann spielte trotzdem weiter. Getty Images

0:1 - das kam beiden Mannschaften bekannt vor, schließlich hatte die Schweiz zum Auftakt gegen Österreich den Kürzeren gezogen, Island gegen die favorisierten Französinnen . Speziell die Schweizerinnen waren gewillt, die Startpleite vergessen zu machen. Allerdings war es eine Isländerin, die ihr Fanlager nach 33 Minuten erstmals in Ekstase versetzte: Brynjarsdottir schickte mit einem überragenden Ball Fridriksdottir auf die Reise, die vor Keeperin Thalmann die Nerven behielt - 1:0.

Der euphorisierte isländische Anhang feierte und träumte bereits vom ersten Gruppensieg. Es war eine historische Chance, denn der letzte Erfolg gegen die Schweiz lag bereits 31 Jahre zurück (1986). Und Jonsdottir hätte den Underdog diesem Ziel näherbringen können, köpfte aber freistehend am zweiten Pfosten über den Querbalken (41.). Zwei Minuten später klingelte es auf der anderen Seite: Bachmann tankte sich toll durch, bediente Spielführerin Dickenmann - die Wolfsburgerin besorgte eiskalt den Ausgleich (43.).

Spielersteckbrief Thalmann
Thalmann

Thalmann Gaelle

Europameisterschaft (Frauen) - Vorrunde, Spieltag 2
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Europameisterschaft (Frauen) - Tabelle - Gruppe C
Pl. Verein Punkte
1
Frankreich Frankreich
4
Österreich Österreich
4
3
Schweiz Schweiz
3
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Polen Polen (H)
0
:
1
Polen Polen (A)
1
:
4
Island - Die letzten Spiele
Serbien Serbien (H)
2
:
1
Serbien Serbien (A)
1
:
1
Österreich - Die letzten Spiele
Dänemark Dänemark (A)
1
:
1
England England (A)
7
:
2
Frankreich - Die letzten Spiele
Spanien Spanien (A)
2
:
0
Deutschland Deutschland (H)
2
:
1

Bachmann markiert das 2:1

Nach 45 Minuten dürften beide Mannschaften bereits ihre Knochen gespürt haben, denn es ging ruppig zur Sache. Doch das war noch nichts dagegen, was im zweiten Abschnitt passieren sollte. Erst einmal hätte die Schweiz einen Elfmeter bekommen müssen, Dickenmann wurde ohne Ball im Strafraum im Ringerstil zu Boden gerissen (50.). Der Favorit haderte aber nicht lange: Maritz flankte butterweich auf Bachmann, die das Spiel endgültig drehte (52.).

Thalmann fliegt einfach weiter

Die Schweiz blieb das aktivere Team, doch Island streute immer mehr Härte in sein Spiel ein. Der unglückliche Höhepunkt: Jonsdottir krachte mit Torhüterin Thalmann zusammen, der unmittelbar eine Platzwunde auf der Stirn klaffte (57.). Sieben Minuten lang war das Spiel unterbrochen, weil Thalmann genäht werden musste. Ersatzkeeperin Friedli machte sich zwar warm - doch wurde nicht gebraucht. Thalmann wurde mit einem Turban ausgestattet und wollte unbedingt weitermachen. Heldenhaft warf sie sich in der letzten halben Stunde immer wieder auch in Luftduelle. Mit Erfolg: Nach elf Minuten Nachspielzeit stand der 2:1-Sieg fest. Die Schweiz ist damit vor dem abschließenden Gruppenspiel gegen Frankreich am Mittwoch (20.45 Uhr) wieder im Rennen.

Fuß vor: Österreichs Katharina Schiechtl attackiert Frankreichs Eugenie Le Sommer.

Fuß vor: Österreichs Katharina Schiechtl attackiert Frankreichs Eugenie Le Sommer. imago

Tabellenführer Remis: Henry kontert Makas

Im zweiten Spiel der Gruppe C forderte Österreich im Duell der bis dato einzigen ungeschlagenen Gruppenteilnehmerinnen die Französinnen. Und es war Frankreich, das die erste zwingende Torchance im Spiel hatte: Delie scheiterte mit ihrem Abschluss jedoch an Österreichs Torhüterin Zinsberger (17.). Fünf Minuten später hatten dann auch die Österreicherinnen durch Feiersinger die Möglichkeit auf die Führung, doch auch für sie war bei der Torhüterin Schluss. In der 27. Minute zappelte der Ball dann aber doch im Netz der Les Bleues: Makas bestrafte das lethargische Abwehrverhalten der Französinnen mit einem wuchtigen Schuss im Strafraum (27.).

Im zweiten Durchgang bestimmten die Französinnen dann über weite Strecken die Partie und erzielten sechs Minuten nach Wiederanpfiff den Ausgleich: Henry war die Nutznießerin der ausbaufähigen Lufthoheit von Zinsberger, die unter einem Eckball durchtauchte. Österreich durfte sich in der 67. Minute aber auch bei Zinsberger bedanken, die mit einem klasse Reflex einen Schuss von Henry an die Latte lenkte und das zweite Gegentor verhinderte. Obwohl Frankreich in der Schlussphase auf den Siegtreffer drängte, blieb es in Utrecht letztlich bei der Punkteteilung zwischen den beiden Tabllenführern der Gruppe C.

msc

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