"Es ging hin und her, das war Werbung für den Frauenfußball", sagte ein überglücklicher FFC-Trainer Colin Bell nach dem späten Sieg seiner Schützlinge im hr-Fernsehen. Die Frankfurterinnen hatten sich zuvor sehr schwer getan, schienen gehemmt und standen sich ein wenig selbst im Weg. Dennoch glückte Nationalspielerin Lira Bajramaj die Führung für den FFC (43.), Saskia Bartusiak (60.) glich mit einem Eigentor aber wieder aus. Bis zum Schluss blieb es enorm spannend, und beinahe wären die Gastgeberinnen mit leeren Händen da gestanden. Doch Glücksgöttin Fortuna stand ihnen offenbar zu Seite, denn zuerst vergab Potsdams Spielführerin Maren Mjelde einen Foulelfmeter (82.), ehe Kerstin Garefrekes in der dritten Minute Nachspielzeit doch noch der entscheidende Siegtreffer glückte.
Weitaus weniger dramatisch verlief die Partie in Cloppenburg. Zwar offenbarten die Wölfinnen dort zunächst einige Probleme, doch Nationalspielerin Martina Müller sicherte dem haushohen Favoriten mit einem Doppelpack (56./90.+3) den letztlich verdienten Sieg, der dazu führt, dass in diesem Jahr die Entscheidung um die deutsche Meisterschaft am letzten Spieltag im direkten Duell der beiden Titelanwärter fallen wird. Am kommenden Sonntag (14 Uhr) reicht Frankfurt in Wolfsburg ein Unentschieden, um sich zum siebten Mal in der Vereinshistorie das Double zu sichern.
Nicht nur die Entscheidung um die Meisterschaft wurde vertagt, auch im Keller bleibt es Interessant. Cloppenburgs Niederlage spielte nämlich dem MSV Duisburg in die Karten, der sich mit einem Sieg beim USV Jena aller Abstiegssorgen hätte entledigen können. Dem war dann aber nicht so, denn es reichte nur zu einem 1:1. Damit beträgt der Vorsprung der Duisburgerinnen vor dem letzten Spieltag zwei Punkte, so dass Cloppenburg weiterhin vom Ligaverbleib träumen darf. Dafür braucht der BVC allerdings am kommenden Sonntag zwingend einen Sieg in Freiburg und Schützenhilfe des bereits abgestiegenen VfL Sindelfingen, der in Duisburg antritt.
Gegen Bayer Leverkusen blieb Sindelfingen den Beweis seiner Bundesliga-Tauglichkeit jedoch schuldig - mit 0:6 unterlag der VfL. In den weiteren Partien verlor Bayern München mit 2:3 gegen 1899 Hoffenheim, während die SGS Essen-Schönbeck den SC Freiburg mit 2:1 niederrang.