Frauen

12:0! DFB-Elf zeigt sich in der EM-Quali torhungrig

Start in EM-Qualifikation in Halle/Saale

12:0! DFB-Elf zeigt sich in der EM-Quali torhungrig

Pauline Bremer feiert ihren Treffer zum 5:0 mit Tabea Kemme.

Pauline Bremer feiert ihren Treffer zum 5:0 mit Tabea Kemme. Getty Images

Vor 4378 Zuschauern trafen Alexandra Popp (7.), Leonie Maier (9.), Tabea Kemme (15.), Melanie Behringer (19./Foulelfmeter), Pauline Bremer (28.) und Lena Goeßling (33./39.) vor der Pause für den Titelverteidiger. Nach dem Wechsel legten Simone Laudehr (63.), erneut Popp (66.) und Bremer (70., 84.) sowie Melanie Leupolz (72.) nach.

"Von der Papierform her wird es ein leichtes Spiel. Aber die Ungarinnen werden sich zerreißen", hatte Neid vor der Partie gewarnt und höchste Konzentration gefordert. Das setzte die von der neuen Spielführerin Saskia Bartusiak gelenkte Auswahl von Beginn an um und kam zu schnellen Treffern, die Sicherheit in den Kombinationen und vor allem Ruhe brachten.

Die überforderten Ungarinnen, 40. der Weltrangliste und vor 24 Jahren letztmals Gegner einer deutschen Mannschaft, hatten nach zehn Minuten jegliche Hoffnungen auf ein achtbares Resultat aufgegeben und verlegten sich mit acht Spielerinnen vor dem eigenen Strafraum darauf, nicht die höchste Niederlage ihrer Länderspielgeschichte zu kassieren. Gegen England hieß es vor zehn Jahren einmal 0:13.

Bundestrainerin Neid ist zufrieden

"Wir wollten von Anfang an gegen den Ball agieren. Es hat uns gut getan, dass wir nach 16 Minuten mit 3:0 geführt haben. Wir haben sehr gut in die Tiefe gespielt und ein gutes Passfenster gehabt", meinte Neid und lobte ihr junges Team: „Insgesamt war es sehr ordentlich. Wir wollten von allen Positionen torgefährlich werden, das haben die Spielerinnen sehr gut umgesetzt."

Weil die DFB-Frauen, die in der EM-Quali-Gruppe 5 noch gegen Kroatien, Russland und die Türkei antreten müssen, auch die zweite Neid-Forderung nach mehr Kaltschnäuzigkeit im Torabschluss konsequent umsetzten, schien dieses Unterfangen bis zur Pause mehr als fraglich.

In der Halbzeit wechselte die Bundestrainerin auch im Hinblick auf das bereits am Dienstag in Zagreb anstehende Spiel gegen die Kroatinnen, die ihr erstes Spiel gegen die Türkei 4:1 gewannen, gleich dreimal aus. Doch diese Maßnahme erwies sich zunächst nicht als gewinnbringend. Sowohl im Angriff als auch in der Abwehr wurden Fehler gemacht, die den Gästen zwei hochkarätige Chancen eröffneten.

Der Ball lief wie im Training

Bei der besten Möglichkeit verzog allerdings die beim Berliner Zweitligisten 1. FC Lübars spielende Viktoria Szabó völlig frei vor DFB-Torhüterin Almuth Schult. Erst das 8:0 durch Simone Laudehr löste die Fesseln wieder. Danach rollte der Ball wie im Training durch die deutschen Reihen.

"Es hat richtig Spaß gemacht. Wir haben eine gute Teamleistung abgeliefert, alle wollten zu jedem Zeitpunkt immer den Ball haben", sagte die dreifache Torschützin Bremer. Wie sie erzielte Kemme ihr erstes Länderspieltor für die Frauen-DFB-Elf. "Wir waren sehr effektiv. Wir hatten vorher schon analysiert, dass wir gerade über außen viele Räume bekommen werden, das haben wir genutzt", sagte Kemme. Die weiteren Tore waren nur eine Frage der Zeit, auch weil Neid erkannte, dass ihr Team "sehr viel Lust, sehr viel Spielfreude" an den Tag legte.

dpa