Es gehört schon zu den Kuriositäten dieser Frauenfußball Weltmeisterschaft, dass die FIFA verschiedene Teams in denselben Hotels unterbringt. In Kanadas Hauptstadt Ottawa wohnten während der WM-Vorrunde zeitweise vier Mannschaften - darunter auch die deutsche - in ein und derselben Luxuserberge. Sogar vor dem Achtelfinale gegen Schweden nächtigten beide Gegner unter einem Dach.
Und auch jetzt vor dem Viertelfinale gegen Frankreich am Freitag wohnen in der Millionenmetropole Montreal das deutsche und das französische Team zusammen im Sheraton-Hotel. Und das in einer Stadt mit einer sagenhaft hohen (Luxus-)Hoteldichte. "Das halte ich für sehr unglücklich und für ein A-Turnier nicht mehr angemessen", hatte DFB-Vizepräsidentin Hannelore Ratzeburg in einem Interview kritisiert. Die Spielerinnen sehen das gelassener: "Für uns ist das kein Drama", erzählt Alexandra Popp, "manchmal sieht man sich und redet, aber so oft ist das auch nicht."
Wir haben keine Angst vor denen.
Simone Laudehr über das Spiel gegen Frankreich
Große Geheimnisse gibt es allerdings auch nicht zu erfahren. "Wir haben schon oft gegen Frankreich gespielt und haben keine Angst vor denen", stellt Simone Laudehr klar. Die Frankfurterin, die schon zum dritten Mal bei einer WM spielt, erwartet, dass die Französinnen offensiver agieren als zuletzt die Schwedinnen im Achtelfinale in Ottawa. "Frankreich hat sich in den letzten Jahren enorm entwickelt. Aber wir müssen von Anfang an aggressiv sein und zeigen, dass wir die Chefs auf dem Platz sind", fordert Alexandra Popp, "dann können wir sie auch packen."
Hotelsituation bliebe auch im Halbfinale bestehen
Frankreich zählte schon im Vorfeld der WM neben Deutschland und den USA zu den Top-Favoriten auf den Titel. Nun treffen der Weltranglistenerste (Deutschland) und der Dritte (Frankreich) schon im Viertelfinale aufeinander. Auf den Sieger dieser Partie könnte im Halbfinale am nächsten Mittwoch die USA warten. Dieses Spiel wird auch in Montreal ausgetragen - und nach den FIFA-Vorschriften müssen beide Mannschaften wieder im selben Hotel wohnen.